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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode l283-<525 rechte. Trieft wurde von Kram abgesondert, und bekam tin besonderes Wapen. Friedrich war groß und wohlgebaut, in seinen Zügen mehreren seiner Vor- fahren ähnlich. Sein Blick war ernst/ doch nicht ohne aufmunternde Freund- lichkeit. Gleichmuth, unter allen Umstanden dcs Hebens war seine entschie- denste Eigenheit. Nie von des Augenblicks verführerischer Gewalt hingeris- sen, war scin Blick in der Gegenwart immer auf dic Zukunft, immer auf das Wesentliche, Nothwendige und auf die Folgen gerichtet. Kaltblütig und gelassen, besaß Friedrich, bei einem vorzüglich guten Gedächtnisse > auch vielen Scharfsinn. Diese Gaben der Vorsehung benutzte er mit Weisheit und Verstand. Dadurch vereitelte er fast immer dic Ränke seiner Feinde, erwarb sich Freunde in der Noth, und führte große Absichten ohne Waffen aus. Seine Plane entwarf er meistens selbst, und prüfte genau die Mittel, sie auszuführen. Tiefe Wurzeln hatte dic Gottesfurcht in seinem Herzen ge- schlagen. Er bethete oft und mit Ergießung der Seele zu Gott, Von Ju- gend auf lebte Friedrich nüchtern und mäßig, begnügte sich mit geringer Kost, trank nie Wein, ohne Wasser beizumischen, und verabscheute nichts so sehr, als Schwelgerei. Ein überaus nachsichtsvoller Herr seiner Diener, würde er gleichwohl Trunkenheit, die er die Mutter des Lasters nannte, strenge bestraft haben. Der Orden der Mäßigkeit ward unter ihm gestiftet. Friedrich liebte Wissenschaften und Künste, Gelehrte und Künstler i nur diejenigen Juristen verabscheute er, welche darnach streb- ten , durch Sophisterei Unrecht in Recht z» verwandeln, »o6i,clore!z, nicht Uoctm-eü, nannte er sie. Den Buchdruckern, deren Kunst so eben erfunden worden war, verlieh er gleiche Freiheiten mit dem Adel und den Doctoren der hohen Schulen , erlaubte ih.ne», Gold an ihren Kleider» zu tragen und eigene Wape» zu führe», und gab ihren Gesellen dic Gicgelmäßigkcit. Den als Hersteller des Studiums der Hebräischen Sprache berühmten Ioha n 1» Reuchlin erhob Friedrich in dcn Adüsstand, und verlieh ihm die Würde eines Hof-Pfalzgrafen, und dem Dichter Eonrad Celtes wand er mit eigener Hand, auf dem Tage zu Nürnberg (1491), vor allen Großen des Reiches den Lorbecrkranz um dic Schläfe. Im Allgemeinen ist das Jahrhundert Friedrich's IV. als Uebergang des Mittclalters in die neucZeitmertwmdig, Während derRcgierung dicscöKai- sers stürzte (1452) da« Byzantinische Reich unter dem Andränge der Osma- nen zusammen, wodurch im Osten vo» Europa eine neue, der Christenheit für lange Zeit gefährliche Macht entstand; in Spanien ward die Arabische Herrschaft vernichtet, und dic Vereinigung des ganzen Spaniens durch die Vermählung Ferdtnanb's von Arragonien mit Isabel la von Ca- st il ie n vorbereitet i die Erfindung und der erweiterte Gebrauch dcs Schieß- pulvers gab nicht bloß den Kriegen einen neuen Charakter, weil nun nicht mehr die persönliche Tapferkeit allein im Kampfe den Ausschlag gab, es ward auch dadurch dic bisherige Uebermacht und innere Gestaltung dcs Ritter- thums mächtig verändert; die Wissenschaften erhielten durch die ncugestiftetcn Universitäten und durch die Erfindung der Buchdruckerlunst von Johann Guttenberg, von Schoiffcr und Faust (l42!>) einen höhern Um- schwung und einen weit verbreiteten Einfluß auf's bürgerliche Leben; in der Mitte der, durch den Handcl zum Wohlstande aufblühenden Städte gelangte der dritte Stand zum größer» Einflüsse auf dic gesammtc» gesellschaftlichen Verhältnisse, und die großen Fortschritte der Schifffahrt führten, seit der Anwendung der Magnetnadel', zuerst zur Entdeckung der Azoren , dann der westlichen Küstenländer in Afnta, und bald, neben der beträchtlichen Erwei- terung dcs Handels, auch zur Entdeckung ui'd Umschiffung dcs Vorgebirg« der guten Hoffnung (I48ß)< wodurch der Seeweg nach Ostindien aufgefunden und dadurch das dortige Colonial-System der Europäer vorbereitet ward, so wie zur Entdeckung des vierten Grdtheils Amerika (1492), Diese Ereig- nisse , welche von nicht zu berechnenden Folgen für die Europäischen Staaten
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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