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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode 1522 - l?4o. »33 starken Fridsischen Hengst bestiegen, um rascher zu entfliehen, aber eine Schar leichte^Reitcrei holte ihn ein. Von dieser drängten sich einige Ungarn an ihn, indeß die anderen sein Gefolge angriffen. Er wehrte sich mit Mut!), erhielt aber eine Wunde in die linke Wange. In dem Augen- blicke rief ihn ein Herr von Trodt , ein Vertrauter von Mor iz , in Deutscher Sprache an, ob er sich nicht ergeben wolle. Ja, sagte der Churfürst, einem Deutschen wolle er sich ergeben, und darauf zog er zwei Ringe vom Finger, und gab sie ihm zum Wahrzeichen, daß er sein Gefangener sey. Hrrr von Trodt brachte ihn zum Herzoge von Alba, der in der Nähe war. Der Kaiser hielt zu Pferde mitten in der Heide, und hatte eben Befehl er- theilt, die zerstreuten Scharen zu sammeln, als Alba langsam mit dem Churfürsten hcran kam. Der Anblick des Letztem erregte allgemeines Mitlei- den. Sein Gesicht blutete stark, sein ganzes Panzerhemd war mit Blut be- fleckt. Als er den Kaiser erblickte, hob er die Augen gegen Himmel, und seufzte: «Herr Gott, erbarme dich meiner! nun bin ich hier!« Alba half ihm vom Pferde, und führte ihn an seiner Rechten vor den Kaiser. Er wollte auf scin Knie sinken, allein Carl duidttc es nicht. Da sagte der Churfürst: »Großmächtigster, allergnädigster Kaiser!« — «So?« fiel ihm dieser in die Rede, »bin ich nun euer Kaiser? So habt ihr mich lange nicht genannt.« Worauf der Churfürst fortfuhr: «Ich bin Ew, kaiserlichen Majestät Gefan- gener, und bitte um ein fürstliches Gefängniß.« Mit dem Churfürsten zugleich war auch der Herzog Ernst von Braunschweig- Grubenhagen gefangen genommen worden. Carl verließ den Nahlplatz mit Cäsar's berühmten Worten, nur daß er ändernd sagte: «und Gott siegte.« In der That war es eine große Gnade des Herrn, in einigen Stunden einen Krieg geendiget zu haben, der beider damahligen Lage von Deutschland leicht in einem hohen Grade hätte gefähr- lich werden können, Wn Kriegsgericht, an dessen Spitze der Herzog von Alba saß, vcrurthciltc den Churfürsten, als welcher mit der Reichsacht wegen Hoch- vcrraths und Empörung belegt scy, nach dem Gesetze ^zum Tode. Das Urtheil ward dem Unglücklichen angekündigt, als er eben mit seinem Mitgefangenen, dem Herzoge Ernst, am Schachbrett saß. Mit Fassung erwiederte er : «Ich kann nicht glaube», daH der Kaiser dermaßen mit mir handeln sollte-, ist cs aber gänzlich also bei der kaiserlichen Majestät beschlossen, so begehre ich, man soll cs mir fest zu wissen thun, damit ich, was meine Gemahlin und Kinder angeht, bestellen möge.« die Nachricht von diesen Vorgängen kamen alsobald der Chur- fürst Joachim II. von Brandenburg und dcr Herzog Wi lhe lm von Kleve, der Bruder der Churfürstin, in das kaiserliche Lager, um sich fürdcnVerurtheilten zu verwenden. Car l , der niemahls daran gedacht hatte, den Ausspruch des Kriegsgerichtes vollziehen zu lassen, gab den Bitten der Vermittler gern Gehör, m^Anm am iy. Mai4547 tamen die Verhandlungen zum Schlüsse. Johann Friedrich mußte für sich und seine Nachkommen auf die Churwürde Verzicht leisten und sie.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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