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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode 1522— l?4o. Nothwehre lebte». So bildete sich dieses Volk, welches den Namen Uskoken (d. i. Ueberläufer) erhielt, zu einer tapfern Gränz-Miliz. Später, unter Nudolph II., wurde das erblicke Generalat über dieselbe dem Erzherzoge Car l von Steyermark übertragen (1Z77), welcher in Croatien die Gränzfestung Carlstadt erbaute. Die Lage Deutschlands unter Mar imi l iau II. glich der trüge- rischen Ruhe des Meeres, die de», Alisbruche der wildesten Stürme unmittelbar vorangeht. Eine bessere Zeit vorzubereiten, sorgte er für die Bestätigung und Aufrechthaltung des Land- und Religionsfriedens, für die zunehmende Verbesserung des, von seinem Vater geordneten Reichshofrathes. Einzelne Gewaltthaten im Reiche, unter denen die Grumbachischen die beklagenswerthesten waren, suchte er mit starker Hand zu unterdrücken. Der Fränkische Ritter, Wi lhe lm von Grumbach, hatte nämlich den Würzburger Bischof, Melchior von Zobel, zur Bezahlung von Geld, zur Abtretung von Gut gezwungen, und endlich durch Meuchelmörder umge- bracht. Von dem Kaiser und dem Reiche geächtet, bildete er um sich eine freche Schar kühner Männer, und wandte sich um Hilfe an Johann Friedrich den Mi t t l e rn von Sachsen-Gotha, welcher im Stillen wüthete, daß seine Linie die Churwürbe an den Albertinischen Stamm ver- loren. Grumbach bemächtigte sich des Herzogs ganz, spiegelte ihm die glänzendsten Hoffnungen vor, wie er ihm zu dem Churfurstenthume Sachsen wieder verhelfen könnte, wie alle Protestanten in Deutschland und selbst der König von Frankreich bereit seyen, seine Sache kräftig zu unterstützen, wie die Reichsritterschaft ihn nach erlangtem Churfürstenthume zum Kaiser aus- rufen wolle. Der Herzog überließ sich diesen Träumen um so leichter, da es Grumbach gelang, die Täuschung durch einen Knaben zu erhöhen, der Engelserscheinungen zu haben behauptete, ja selbst den Kanzler Brück,des Herzogs vertrauten Rath, für sich zu gewinnen. Von einem zu Augsburg ge, haltenen Reichstage aus (1566) erhielt der Herzog den Vefehl, den geächte- ten Grumbach von sich zu entlassen, wenn er nicht für dessen Mitschuldi- gen angesehen seyn, und mit ihm in gleiche Strafe verfallen wolle. Diesem Vefehle folgten noch mehrere freundschaftliche Ermahnungen Mar imi - » lian's II,, gegen welche aber der Herzog leider taub blieb. Endlich, nach langen fruchtlosen Aufforderungen, ward Johann Friedrich geächtet, und die Vollstreckung der Acht dem Churfürsten August von Sachsen übertragen. Dieser ließ Gotha am Christabende 1566 berennen, fand aber lebhaften Widerstand, und mußte während des ganzen Winters vor der Stadt liegen bleiben. Da aber die Soldzahlungen zu fehlen ansingen, erregte die Besatzung einen Aufstand, und bemächtigte sich Grumbach's und des Kanzlers Brück, worauf ein Ausschuß aus dem Adel, den Hauptleuten und der Bürgerschaft zusammen trat, mit dem Churfürsten einen Vergleich schloß, und ihm (13. April 1567) die Thore öffnete. Der geächtete Herzog ward hierauf als Rebell seines Landes (welches sich jedoch auf seine Söhne vererbte) und seiner Freiheit verlustig erklärt, und nach Steyer in Ober- osterleich gebracht, wo er im Jahre 1585 starb. Auf die Fürbitten für seine Lossprechung konnte, bei der damahligen Lage von Deutschland, mä, gehurt werden; doch seiner treuen Gemahlin Elisabeth, einer Tochter Fried- rich's III, von der Pfalz, ward das Verlangen nicht versagt, sein Geschick mit ihm zu theilen. Sie reisete ihm 1572 nach, und blieb bei ihm in der Gefangenschaft bis an ihren Tod, der ein Jahr vor dem seinigen erfolgte. Grumbach und Brück wurden, den Gesetzen jener Zeit gemäß und auf
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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