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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode 1522 —1?4o. Geschäften hatte Maximi l ian I I . eine solche Gewandtheit und Uw«l- drossenheit, daß der Reichs-Vicekanzlcr Weber mit Recht von ihmscqte: „Wann der Herr sollt seyn ei» Secretarius oder Kanzler worden, tr hett uns Schreibern allen ein Schand angethan. Seine Räte sammentlich sind Schiller gegen ihn, er weiß mehr, dann sie alle zusammen.« Wie sein Ihn- Herr gleiches Namens sprach Max imi l ian gern von Unsterblichkeit, und sah mit der Ruhe und der Ei gebung eines wahren Christen seinem Todemt- gegcn. Der Vergänglichkeit des Irdischen sich zu erinnern, führte er, s,lbst auf seinen Reisen, stets einen Schedel bei sich. Als einer seiner Räth! zu seinem siebenmahl siebenten Geburtstage ihm Glück wünschte, weil er diises Stufenjahr des menschlichen Lebens erreicht habe/ erwiederte der Kaiser'- »Jedes Jahr ist dem Menschen ein Stufenjahr, ich halte mich in jedem reif zum Sterben !« Vor seiner Verbindung mit Mar ia , der durch ihre Frömmigkeit ausgezeichneten Tochter Kaiser Carl's V., lebte Marimi l ian im morganatischer Ehe mit der Gräfin Anna von Ost»Friesland. Die in dieser Ehe erzeugte Tochter, Helena Scharsegin, ein Muster vom Schönheit und Verstand, wurde an den Hofkriegsrath Andreas Eber- hard Rauber zu Thalberg und Rein eck vermählt, der ihre Hawb in dem berühmten Sackkampfe gewann, welcher auf dem Tummelplatze z>u Grätz im Beiseyn des ganzen Hofes Statt fand. Der Freiherr von Rauberr, ein Riese an Größe und Stärke, dessen schöner, mit vieler Sorgfalt gepfleg- ter Bart, der Sage nach, fünfthalb Schuh maß, steckte nach Kampfesvon'- schrift seinen Gegner, einen nicht minder kräftigen Spanischen Ritter, miit vieler Mühe in einen Sack, und legte ihn zu den Füßen seiner dadurch erc« rungenen Braut nieder. Aus der beglückten zweiten Ehe M arim il ian's sproßten fünfzehm Kinder^ von welchen die Prinzen Ferdinand, Friedrich unld Carl in der Wiege, und drei Prinzessinnen in ihrer Blüthe verwelktem. Bald nach dem Tode des Vaters verblich der hoffnungsvolle Wenzel in seinem siebzehnten Jahre. Außer diesem Prinzen hinterließ Mar i mii- lian fünf Söhne: Nudolph (noch bei Lebzeiten des Vaters zum Kö)' nig von Ungarn und Böhmen gekrönt), Ernst (Statthalter'derNiedero lande), Mathias (nachher Kaiser), Mar imi l ian (TitularKöniag von Pohlen, dann Hoch- und Deutschmeister), Albert (Gemahl derr Infantiu Isabella Clara Gugcnia von Spanien und Herr derr Niederlande. ) Von" den drei Erzherzoginnen, welche den Kaiser überlebten, ward An>mall, einst an den unglücklichen Don Car los versprochen, die Gemahlin Ph)i i- l ipp'sl l . von Spanien, »nd pflanzt« durch ihren Sohn, Phi l ip pIII.,, !di>ie altere Habsburgische Linie fort. Die zweite Tochter Maximi l ian 's, Elns'«a- beth, eine ausgezeichnete Schönheit, war mit dem König von Frankreiichh, Carl IX., vermählt. An einem llppigenHofe wußte sie die Reinheit iHrce-er Sitten zu bewahren. Nur zwanzig Jahre bei dem Tode König Carl's a,ltlt, blieb sie dem Versprechen treu, das sie dem verstorbenen Gemahl gegeben hiallteie, schlug die Hand Heinrich's III., Phi l ipp's I I . und anderer Fiwstteien aus, und starb in dem von ihr gestifteten Kloster zu Wien (22. Iä'mmeier 1592). IhreSchwester Ma rg arctha folgte ihrem Beispiele, verwe,g,erttcte ihrem Schwager, Ph i l ipp II. , die Hand, und starb als Nonne (5. 5Zml>>li 1635). Auch die Witwe Maximi l ian 's , die Kaiserin Mar ia , ewdeetete ihre Tage in einem Kloster bei Madrid (26. Februar 1602).
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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