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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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388 X Vierte Periode 1522—1?4U. geeilt war, auch Böhmen, Schlesien und die Lausitzen ab (21. Mai 4611). Kaiser Rudolph II. überlebte diese Ereignisse nur drei Viertel- jahre, und starb am 20. Jänner 1612, nachdem er 6o Jahre gelebt, 34 regiert halte. Die Zahl der Freunde, die ihn in seiner letzten Stunde nicht verließen, war gering, so viele Menschen er auch mit Wohlthaten überhäuft, und so nach- sichtsvoll er sich gegen sie bewiesen hatte. Er sah seinem Tode mit einer Ruhe entgegen, welche die Umstehenden, auch nach allen Leiden, die er er- duldet hatte, in Erstaunen setzte. «Ihr lieben Freunde,« sprach er zu ihnen, »als ich, ein zwanzigjähriger Jüngling, aus Spanien ins Vaterland Wie- ^' derkchrte, wie hoch schwoll da mein Herz, wie ungeduldig stand ich Tag und Nacht auf dem Verdecke, den weiten Raum mit meinen Wünschen schneller / ^ / ^ ^ . durchschneidend, als das »om Sturme getriebene Schiff die wilden Fluthen; >° ^ »^ — und mein Gemüth sollte nicht leicht, frci und fröhlich seyn, da ich der ^ ^ . . .. H ^ ^ zueile, wo keine Trennung, tcin Tod und kein blutiger Haß ^ ^ ^ . mehr ist!« Für die Wissenschaften und Künste hat Rudolph II. viel gelei- stet. Prag, seine Residenz, machte er durch zahlreiche, gewühlte und überaus geschmackvolle Aulagen zu einer der sehenswerthesten Städte A^' - Europa's. Er ist der Stifter dcs unerreichten kaiserlichen Cabinetes ^ von Münzen und geschnittenen Steinen. Von ihm schreibt sich auch dessen unschätzbare Zierde, die wahrhast einzige Apotheose des Augu- stus her, in den Kreuzzügen durch die Ritter des Spitals von St. Jo- hann zu Jerusalem aus dem Morgenlande, und vor den Stürmen des Mittelalters im Nonnenkloster zu Boissy durch die Meinung gerettet, sie stelle die Kreuzigung Christi vor. Keppler's und Tycho Vra- h e's i'adulae NuäalMnne, des Kaisers Ordnungen für Bergbau, Han- del und Schifffahrt in Böhmen, wie seine Briefe, enthalten einen Schatz von Kenntnissen und schönen Bemühungen. Rudolph hatte eine ungemein ansehnliche Gestalt, eine hohe gewölbte Stirn, blitzende Augen, dann schwarze buschige Augenbraunen. Seine ganze Haltung war so imponirend, daß Gesandte in feierlicher Audienz öfters ' vor ihm verstummten, bis er ihnen, durch die ihm eigene Leutseligkeit und red- liche Offenheit, die Fassung wieder gab. An seinem Hofe herrschten Ord- , .^ ' ^> ^ nung und Anstand ohne Pracht; er selbst gab ein Muster der Mäßigkeit. Ucberaus einfach war seine Kleidung, außer er war gezwungen, sich im ^ ^ /Glänze seiner Würde zu zeigen. In der Regel trug er einen Spanischen Mantel und ein Kleid nach altem Schnitte. > Merkwürdig ist übrigens zur Geschichte des Habsburgischen Hau- ses unter Rudolph's Regierung noch der Rücffall Tirol's, weil er die Veranlassung zu dem berühmten Familienvertrage gab, der zu <A,.Prag, am 5. Februar 1602, unterzeichnet wurde. Die Söhne des Erz- ^ Herzogs Ferdinand von T i ro l von der schönen Phi l ippine Welser waren der Nachfolge unfähig, und nur zwei Töchter hatte dieser Fürst von seiner zweiten Gemahlin, Anna Kathar ina von ^
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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