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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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»62 Vierle Periode l522-t?4U. stellte die Frage: ob das beschwerliche Schreiben des Kaisers auf der Statthalter Anrathcn oder mit ihrer Billigung verfaßt sey? Sollte in Folge desselben jemand Gewalt erleiden, so würden sie alle für einen Mann stehen. Der Oberstburggraf antwortete: solches Begehren sey unerhört und könne nicht erfüllt werden, da ihr Eid sie, die Statthal- ter und Räthe, verpflichte, nichts von Allem, was im Rathe verhandelt und beschlossen werde, zu offenbaren; sie möchten sich deßhalb an den Kaiser selbst wenden. Als daraufcin verworrenes Geschrei erfolgte, und viele Stimmen riefen, sie sollten ja oder nein sagen, verlangte der Oberst- burggraf Aufschub, weil man sich über eine so wichtige Sache nothwen- dig mit den abwesenden Statthaltern besprechen müsse. Der Streit wurde heftiger, und Schmähungen und Vorwürfe wurden über S lawata ergossen, und noch mehr über Mart in i tz , den Nachfolger Thurns in dem wichtigen Burggrafenamte von Carlstein, mit welchem die Ver- wahrung der Böhmischen Krone und dcr Freihcitsbriefc verbunden war. Hierauf erklärten T hurn und die Genossen seiner Frevel: sie seyen ent- schlossen, sich ihrer Feinde für immer zu entledigen. Sie führten den Oberstburggrafen und Dippold von Lobkowitz in ein anderes Zimmer, während Wenzel von Raupowa, zu Mart iu i tz und S lawa ta gewendet, ausrief: »Werft sie nach altem Brauche zum Fenster hinunter!« Sofort umschlang einer der Aufrührer den Freiherr« von Mart in i tz von hinten, und drängte ihn mit Rziczan und an- deren gegen das offene Fenster. Vergebens flehte der Unglückliche um Frist zur Todesbereitung; er wurde hinab gestürzt. Einen AugfnMck herrschte tiefe Stille, Thäter und Zuschauer waren gleich erschrocken, bis Thurn , zu neuen Verbrechen ermunternd und aufS lawata zei° gcnd, rief: »Edle Herren, hier habt ihr den andern!« Da packtHl,^ auch diesen, und warfen ihn hinunter. > In der Todesangst klammerte er sich an das Eisen dcr Fensterbrüstung, aber ward so lange in die Hand gehauen, bis er los ließ. Darnach erfuhr der Geheimschrcibcr Phi l ipp Fabr ic ius Plat ter dasselbe Schicksal. Ungeachtet dieHöhe vom trockenen Schloß- graben bis zum Fenster an sechzig Fuß betragen mochte, blieben doch alle drei am ^ebeu. Ein am Gemäuer des Schlosses hervor gcw.«fchx scner Hollunderbauin rettete sie mit seinem Gezweige vor tödtllH<W Sturze. Auch die Schüsse, welche ihnen von oben her nachgeschielt wurden, gingen fehl. Fabric ius und Mart ini tz entkamen glüSM aus der Stadt und aus dem Lande, und auch S l a w a t a , der am Kopfe schwer verwundet war, wurde später aus den Händen der Em- pörer gerettet. Die Partei der Böhmischen Protestanten wählte hierauf einen
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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