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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode l522—l?40, 31,5 Er licß alsbald die Laufgräben wider die Löwel- und Burgbastei und das zwischen diesen Werken liegende Navelin eröffnen. Von der Stadt aus konnte man den, durch den Schutt der Vorstädte bedeckten Feind in seinen ersten Arbeiten nicht hindern. Am 17. Juli verdrängten die Türken nach einem zweistündigen Ge- fechte den General Schulz aus der Leopoldstadt, und schnitten somit alle Verbindung mit dem Heere des Herzogs von Lothringen und alle Zu- fuhr mit einem Male ab. Der Oberbefehlshaber machte des Tages bis viermal die Runde um die ganze Stadt, alles ermunternd, aneifernd, durch eigenes Beispiel aufrichtend. Dem feindlichen Feuer allzu kühn trotzend, wurde er auf der Löwclbastei am Haupte schwer verwundet, und schon am drittenTage dar- auf untersuchte er in seinem Tragscsscl wieder alle Posten. Nicht der Eifer allein, auch die Vielseitigkeit der Fürsorge Starhemberg's ver- dient die höchste Vewundcrug. <3r erhielt zugleich wohlfeile Preise der Lebensbedürfnisse, handhabte die zweckmäßigsten Sanitäts - Maßregeln, und sorgte, ob er gleich selbst gefährlich von der herrschenden Ruhr er- griffen wurde, väterlich für die Kranke» und Verwundeten. Brüderlich stand ihm in diesem schönen Liebeswerke der Bischof Kollonitsch zur Seite. Unter allem Elend und Ianuner ergossen die Beiden gleichwohl die Heiterkeit ihrer Seelen über die ganze Stadt. Die Besatzung, von dem Helden Starhcmbcrg geleitet, von den rühmlichsten Anstrengungen der ganzen Bürgerschaft und der Stu- denten, die gemeinschaftlich in fünf einander ablösende Corps getheilt waren, unterstützt, leistete den heftigste» Widerstand, schlug die Stür- menden mannhast zurück, und errichtete mit unermüdlicher Ausdauer in den Gräben und dann im Innern der angegriffenen Werke immer neue Abschnitte, Blendungen und Schultcrwehren. -Jeder Fuß, den die Tür- ken vurschrittcu, kostete ihnen Hunderte von Menschen. Erst am achtzehnten Tage gelangten sie in die Gegenböschung, am dreißigsten gruben sie sich am Wallrande der Löwclbastci ein, und am vierzigsten hatten sie erst den drilten Theil des Ravelins erobert. Nicht allein i» Wien, sondern auch auf dem flachen Lande zeigte sich bewun- dcrnswcrthcr Muth. Die Bewohner von Perchtholdsoorf leisteten aus ihrer Kirche und dem ummauerten Fricdhofc einen hartnäckigen Widerstand. Als Mangel an Lebcnsmittcln und Pulver sie zwang, gegen eine bestimmte Summe Geldes mit den Türken zu kapitulircn < und als sie in Folge dessen die Waf- fen gestreckt hatten, wurden sie, Greise, Männer, Weiber und Säuglinge, in allem über 3500 Menschen, niedergemetzelt, und nur der Pfarrer und Ka- pellan dem tausendfältigen Tobe einer langwierigen Sklaverei aufbewahrt.— Hcldenmiithig vertheidigten der Greis Matthäus Kol lweis , Abt zu Lilicnfcld, und der Prälat von Melk, Gregor ius Mül ler , ihre Stifter, und eben so Klosterneuburg der Laienbruder Marcel l inus Ortner und der Rentschreiber Bartho'lomäus Wibmann. — Diese Braven konn- ten indessen gleichwohl nicht verhindern, daß nicht das flache Land zur inen-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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