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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode t522—l doch jedesmahl nach dem Rechte der Erstgeburt, übergehen sollten. Um dieses Fundamental-Gesetz feierlich einzuführen, schrieb Car l VI. in allen Erbländern Landtage aus. Gern gelobten die Stände, dasselbe in allen Zeiten mit Gut und Blut zu vertheidigen; denn nur durch gesicher- te Thronfolge zeigte sich die Hoffnung, daß der Rang und die innere Ruhe der Erbländer auch beim Abscheiden des landesväterlichen Monar- chen ungestört bleiben könne. Rührend waren die Beweist von Liebe und treuer Anhänglichkeit, welche der Kaiser im Jahre 1720 auf den Landtagen in Oesterreich und in Schlesien er- hielt. Dieselbe Begeisterung zeigte sich 1722 auf dem Ungarischen Reichstage zu Preßburg. Carl VI. erschien persönlich, und setzte damals die königl. Statthal- terei ein, welche ihren Sitz Anfangs in Preßburg hatte, bis sie 1784 nach Ofen verlegt wurde. Er verbesserte die Einrichtung der beiden höchsten Un- garischen Reichsgerichte, der königlichen Tafel und der königlichen Septem- viral-Taftl, und errichtete die vier Districtual-Gerichte zu Tyrnau, Güns, Eperies und Debreczin. Gin allgemeines Reichs-Archiv ward zu Preßburg angelegt. Der Ungarische Adel, zur Insurrection verpflichtet, das ist zum Kriegsdienste im Nothfalle, wurde steuerfrei erklärt. Hierauf, am 5. Sep- tember 1722, ließ sich der Kaiser zu Prag krönen. Seit Leopold I. hatten die Böhmen ein solches Fest nicht gesehen. Mit Jubel erblickten sie, an der Seite des Kaisers, jdie Kronprinzessin Mar ia Theresia, welche be- reits, wiewohl erst sieben Jahre alt, glänzende Beweise eines edlen Her- zens und seltener Anlagen des Geiste« gab. Im Jahre 1728 ward diese Freude auch den Innerösterreichischen Ländern zu Theil. Am 23. Juni Mit- tags trafen Kaiser Car l VI., seine Gemahlin und sein« Tochter, die nach- herige Kaiserin, mit dem Herzoge Franz von Lothr ingen, dem Her- zoge Pius von Savoyen und einer sehr großen Anzahl von Fürsten, Grafen und Gesandten zu Frohnleiten ein, wo sie von einem Ausschusse der Steyermärkischen Stände, und Nachmittags in St. Gottharb von sämmtli- chen Ständen und dem Adel empfangen wurden. Abends erfolgte der glän- zende Einzug in Grätz, und am 6. Juli ging daselbst die Huldigung mit gro- ßer Pracht vor sich. Der Kaiser hielt sich noch bis 16. August in Grätz auf, begab sich dann nach Klagenfurl, Laibach, Görz, Trieft und Fiume, um auch dort die Huldigung der Länder zu empfangen, kam am 24. September wie- der nach Grätz, wo sich die Kaiserin mit der Kronprinzessin indessen auf- gehalten hatte, und kehrte am 5. Octobcr, begleitet von den Segenswünschen der treuen Gteyermärker, denen er bald darauf (1720) eine Landhandfeste er- lheilte, mit seinem ganzen Hofstaate nach Wien zurück. Nun sollten auch die auswärtigen Mächte für die pragmatische Sanction Gewähr leisten. Zwar bemerkte Eugen, daß eine Armee von 200,000 Mann und eine gefüllte Schatzkammer die sicherste Bürg- schaft für die Thronfolge der Erzherzogin M a r i a Theresia ab- geben würden; allein Car l , der selbst von einer unerschütterlichen Ge< rechtigkeitsliebe durchdrungen war, konnte sich von der Ueberzeugung nicht trennen, daß unter dem Schutze urkundlicher Anerkennungen sein Erbfolgegesetz ganz unangefochten ins Leben treten werde, und brachte daher ohne Bedenken kostbare Opfer, einzig dieser Anerkennungen willen. So hob er die Handelsgeschäfte zu Ostende gänzlich und für immer auf» um England und Holland zu gewinnen, welchen die Ausdehnung des Oesterreichisch-Niederländischen Handels nach Ost- und West-Indien ein
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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