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Fünfte Periode l?4o — t828. 405
, van Swieten und Störk, und gab die geliebte Monarchin ihren entzückten
Völkern wieder.
Im Frieden mit allen Mächten richtete Mar ia Theresia ihre
Blicke unverwandt auf das Innere ihrer Staaten, legte den Grund
zu vielem Guten, und erwarb sich in jeder Beziehung um das öffent-
liche Wohl unsterbliche Verdienste.
So, wie sie schon für Heldenthaten des Oesterreichischen Heeres
den Marien-Thercsien-Orden mit Renten und Freiherrn-Titel gestif-
tet hatte (1757), so erneuerte sie nun auch (1771) den von ihrer
Mutter (1750) für altgediente Generale und Officiere errichteten Eli-
sabeth-Orden, und stattete ilm mit Pensionen aus. Dem nicht minder
wichtigen Verdienste des Staats- und Geschäftsmannes weihte sie den
Civil-Orden des heiligen Stephan (1764).
Sie errichtete die Ungarische adelige Leibgarde in Wien (1760),
als eine Pflanzschule von gebildeten Osficieren, die zugleich dienten,
und in den standesmüßigen Wissenschaften Unterricht erhielten.
Sie erbaute die kaiserlichen Schlösser zu Ofen, Preßburg und Kla-
genfurt, und verschönerte die zu Schönbrunn, Larenburg und Innsbruck.
Sie ließ in Wien das ausgedehnte Hofkriegskanzlei-Gebäude her-
stellen.
Zur Erziehung des jungen Adels für Staatsdienste stiftete Mar ia
Theresia mit kaiserlicher Pracht das Theresianum in Wien (1746),
nach dessen Muster unmittelbar darauf der Graf Jakob von Lö-
wenburg das nach ihm genannte Convict, und die verwitwete
Herzogin von Sauoyen, geborne Fürstin von Liechtenstein, die
Savoyische Akademie (1749) >" Wl'en gründeten. Die Kaiserin er-
richtete ferner die Ritterschulen zu Kremsmünster in Oesterreich ob
der Enns, zu Klausenburg in Siebenbürgen, zu Tyrnau und Waitzen
in Ungarn.
Mar ia Theresia richtete, nach der von dem Papste Cle-
mens XIV. beschlossenen Aufhebung der Jesuiten (1773), auf den
Rath ihres kenntnißreichen Leibarztes, des älteren van Swieten,
den gelehrten Unterricht auf Universitäten, Lyceen uud Gymnasien
nach den Bedürfnissen des Staates zweckmäßig ein, und ließ neue
Schulbücher in Deutscher Sprache entwerfen. Ihrer kaiserlichen Groß-
muth verdanken ihre Entstehung die prächtigen Gebäude der Universi-
täten zu Wien und Pavia, die botanischen Gärten und die Stern-
warten zu Wien, Pavia und Mailand, ferner die an den Universi-
täten und Lyceen errichteten öffentlichen Bibliotheken. Sie erneuerte
das Lyceum zu Klausenburg (1777) » und verlegte die Ungarische
Universität von Tyrnau nach Ofen (1780); sie gründete in Ungarn
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494