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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Fünfte Periode 17W—1838. unler dem Nahmen Kaiserauqenblau, getragen wurde. In seiner Kleidung war er, feierliche Anlässe ausgenommen, immer sehr einfach. Seine Stimme war hell und durchdringend; er sprach meistens mit Eifer und laut. Außer der Musik und der Schaubühne war nur das Reisen für ihn (Zrhohlung und Vergnügen. Die Reigcrbeitze und die Jagd , weil bei beiden viele körperliche Vewegung ist, trieb er bis in die letzien Jahre-, zweimal brachten ihn hierbei verfolgte Hirsche, tie sich gegen ihn und sein Pferd setzten, in die augenscheinlichste Gcfal'r. Er schlief auf Stroh, bis in das Jahr seines To- des, wo man ihn mit Mühe bewog, sich einer Matratze zu bedienen. Um 5 Ubr im Sommer, vor ü Uhr im Winter stand er auf, und zwischen lt und 12 Uhr ging er zu Bette; sein T>-g war Arbeit ohne Unterlaß, und kaum eine Stunde dauerte die mäßige Tafel. Dcn ganzen Vormittag war der Gang vor der Thür seiins Cabinettcs mit Leuten jedes Alters, Stan- des und Geschlechtes besetzt-, von Stunde zu Stunde ging er hinaus, nahm Bittschriften an, und ließ die, welche ihn sprechen wollten, <n seinZim- nier treten. Aeußeien Prunk entfernte er, so viel er tonnte. Im Umgang« war Joseph leutselig und herablassend, offen und menschenfreundlich, und er sah es gern, wenn alle Classen seiner Unterthanen an öffentlichen Freuden Theil nahmen. Er eröffnete daher in Wien den Prater zur Ergehung des Publikums, und eben so dcn Augarten, mit der Ueberschrift am Ein- gänge: «Allen Menschen gewidmeter Nclustigungsort, von ihrem Schätzer!« Mit einem durchdringenden Verstande und einer reichen Einbildungskraft verband Joseph raschen Witz und ein ungemein viel umfassendes Gedächtniß. Er besaß, neben dem Deutschen , große Fertigkeit im Latein, dem Franzö- sischen, Italienischen und Ungarischen, und durch die Böhmische Sprache verstand er die »nisten Slawischen. Zweimahl verhcirathete sich Joseph. Seine erste Gemahlin, Ma r i a Isabel la, Tochter Don Phil ipp's, Herzogs von Par- ma, war eine sehr schöne und geistreiche Prinzessin. Eie hatte etwas von ihres Großvaters, Phil ipp's V., Tiefsinn geerbt, und weder die Freuden des Hofes, noch die stäte Sorgfalt eines zärtlichen Gatten konnten den Todesgedanken, den ihre Einbildungskrast ihr unaufhör- lich vorführte, verscheuchen. Sie starb an den Blattern in der Blüthe der Jahre (November 1763), und hinterließ eine Tochter, welche sie nur sieben Jahre überlebte. Lange war Joseph untröstlich, und durch seine ganze Lebenszeit bewahrt« er das Andenken an diese geliebte Gemahlin. Er trug ihr Bildniß bestän- dig, sprach gern von ihr, und pries mit immer neuem Vergnügen ihre Vorzuge und Tugenden. Mar ia Iosepha, Prinzessin vonBaiern, Tochter Carl's VN. war Joseph's zweite Gemalilin, der er sich 4765 vermählte. Der Tod trennte noch vor dem Ende des zweiten Jahres diese Verbin- dung (Mai 1767), und die junge Kaiserin starb an derselben Krank- heit, wie die vorige. Joseph vermählte sich seitdem nicht wieder. Da er ohne Nachkommen starb, so folgte ihm sein Bruder, Leo- pold II., auf dem Throne. Unter Joseph's Regierung erhielten den Fürstenrang die Häuser Palm- Gundelfingen (1782) und GrassaIkovics von Gyarak. Kaiser Franz ließ (1807) dem geliebten Oheim zu Ehren auf dem
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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