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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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«6 Fünfte Periode t7«o-l833. einer aus der Grafschaft Ayre in Schottland stammenden alten, aber armen Familie, von der ein Zweig im iHten Jahrhundert nach Liestand ausqewan- dert war. Im Jahre 1721 trat Loudon als Cadett in Russische Dienste, machte die Belagerung von Danzig mit, zog mit dem Hülfsl'ecre der Kai- serin Anna an den Rhein, und stieg, unter Münnich, in dem Feldzuge gegen die Türken bis zum Lieutenant. Nach dem Fricden ron 1759 verab- schiedet, ging der junge Krieger nach Berlin. Hier traf er Kameraden, die ihn ermunterten, sich dem Könige Fr iedr ich I I . vorstellen zu lassen und Preußische Dienste zu suchen. Der König ließ idn l^nge nicht vor, wodurch cs Loudon so kümmerlich in Berlin ging, daß er vom Abschreiben lebe» mußte. Als er endlich vo> gestellt wurde, sah ihn Friedl ich einen Augen- blick sehr scharf an, wandte sich aber schnell von ihm ab, und sagte zu den an- wesenden Officieren: «Das Gesicht tilscs Menschen gefällt mir nicht,« Lou- don ging nun nach Wien. Er wartete zu Schönbrunn im Vorzimmer der Kaiserin Mar ia Theresia, als Jemand ihn anredet, um seinen Nah- men und sein Anliegen fragt, und auf seine An'wort ihm seine Dienste an- biethet, und in das Cabinelt geht. Wenige Augenblicke n'chher wird Lou- don eingeführt, und erkennt in seinem Fürsprecher den GcmM der Kaise- rin. Er ward zum Hauptmann unter dem Pandurcn-Eorps des Freyherr« von der Trenk ernannt, und wohnte dem Aeldzuge in Baiern und am Rheine bei. Als im Jahre 1744 Prinz Car l von Lothr ingen seinen berühmten Uebelgang ii-bcr den Rhein machte, war Loudon unter den Oesterreichischen Kriegern der erste, welcher den Fuß auf Französischen Bo- den setzte. In dem Gefechte bei Elsaßzabern, wclches schnell folgte, ging ihm auf der rechten Seite eine Kugel in die Brust -, dieß war die einzige Wunde/ die er je bekam. Er sank, ward gcfangcn, und in ein nahes Dorf gebracht. Einige Tage darauf rückten die Oesterreicher heran, und die Panduren befreiten ihn. Nach seiner Herstellung focht Loudon im zweiten Schlcsischen Kriege in den Schlachten bei Hohenfriedberg und Sorr. Einige Zeit nach geschlossenem Frieden erhielt er eine Majors-Gtelle unter dem Lic- cancr-Regimente, und verheirathetc sich zu Pösina in Ungarn mit der Toch- ter eines Croalilchen Qfficier«, Clara von Hagen, die ihm aber nie Kinder gebar. Bald darauf verlieh Gott dem Helden die Gnade, die I r r - thümer des Protestantismus zu erkennen; Loudon kehrte in den Schooß der katholischen Kirche zurück, und gab viclfättiae Beweise echter Religiosität. Bei dem Ausbruche des siebenjährigen Krieges ward er als Oberst-Lieutenant bei einer Abtheilung leichter Truppen angestellt, und zeichnete sich bald als küh- ner Führer aus. In zahlreichen Gefechten, insbesondere in der Präger Schlacht und bei Verfolgung d«r Preußen nach der Schlacht bei Kollin, erwarb er sich die Anerkennung der Obern und das unbedingte Vertrauen der Soldaten. Hierauf unter dem Prinzen von Hi ldburghausen, dem Befehlshaber der Reichsarmee, angestellt, halte Loudon den Schmerz, die schmachvolle Niederlage der Franzosen bei Roßbach mit ansehen zu müssen, ohne helfen zu können. Das ihm ron Friedrich I I . mit einem schmeichelhaften Schreiben übersandte Generals-Patent, welches die Preu- ßischen Husaren, mit dem Courier, der es von Wien brachte, aufgefangen hatten, war in diesem Augenblicke dem Helden nur ein kleiner Trost, 1758 erhielt Loudon für seinen Antheil an der Befreiung von Olmütz den Thcresien Orden, und drei Monate später das Großkrcuz dieses Ordens mit der Ernennung zum FcldmarschaU - Lieutenant. Für die glänzenden Waffenthaten, welche er im weiteren Gange des siebenjährigen Krieges vollführte, warb er von der Kaiserin in den Freihcrrnstand erhoben, und zum Fcldzeugmeister ernannt. Nach dem Hubertiburger Frieden besuchte er zur Wiederherstellung seiner Gesuntheit das Earlsbad, wo er mit dem liebenswürdigen Gel lc r t vertraut wurde, welcher der Nachwelt cine in- teressante Schilderung des berühmten Feldherrn hinterließ. I77U und 1773 begleitete er Joseph I I . auf seinen Reisen. Bci der Zusammenkunft zu Mährisch-Neustadt zog ihn König Friedrich II. von Preußen ander
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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