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«» Fünfte Periode l?40—183«.
Oesterreich und Preußen und der Graf Car l von Ar to is , Lud:
w ig's XVI. jüngerer Bruder, einfanden, und wo zwischen den Hö-
fen von Wien und Berlin in einer Convention <27. August 1791) nicht
nur die bisher zwischen ihnen bestandenen Mißverständnisse gänzlich
gehoben, sondern auch im Allgemeinen solche Maßregeln in Beziehung
auf Frankreich verabredet wurden, durch welche die Rechte des Fran-
zösischen Thrones mit dem Wohle der Nation verbunden werden könn-
ten. Bald darauf ward das freundschaftliche Verhältniß zwischen
Oesterreich und Preußen durch das Defensiv-Vündniß zu Berlin (7. Fe-
bruar 1792) noch fester geknüpft, in welcbem beide Mächte ikre Be-
sitzungen gegenseitig sich garantirten, zur gemeinschaftlichen Vertheidi-
gung im Falle eines Angriffes sich verpflichteten, und zugleich die Auf-
rechthaltung der Integrität und Verfassung des Deutschen Reiches be-
ȟcksicbtl'gten.
Die Spannung zwischen Deutschland und dem von frevelnden De-
mckraten geführten Frankreich war eben aufs Höchste gestiegen, als
ganz unerwartet der Tod Leopold's II. erfolgte. Eine Rukr tödtete
den edlen Kaiser, der, seinem Wallspruche getreu, die Herzen seiner
Unterthanen als seinen vorzüglichsten Reichthum betrachtete, binnen
drei Tagen im 45"'" Jahre seines Alters (1, März 1792). Der Tod
eines geliebten Gemahls, der in ihren Armen verschied, rührte das
gefühlvolle Herz der Kaiserin Mar ia Ludovica, der Tochter Kö-
nig Carl's III. von Spanien, so, daß sie ihm zwei Monate darauf
in das Grab folgte.
Die Oesterreichische Monarchie erbte des Kaisers ältester Sohn,
Franz, der schon uuter Joseph l l . seit 1784 zum Thronfolger ge-
bildet worden war. Das Großherzogthum Toscaua hatte Leopold
schon bei seinen Lebzeiten an seinen zweiten Sotm, F e r d i n a n d ,
übertragen. Außerdem hinterließ Kaiser Leopold II. noch acht Söhne,
nähmlich: die Erzherzoge Carl , General - Capitän des Königreichs
Böhmen und Feldmarschall; Leopold, als Palacinus von Ungarn
verstorben 179Z; Joseph, Palatinus von Ungarn und Feldmarschall;
Anton, als Großmeister des Deutschen Ordens, verstorben 18HZ;
Johann, Feldmarschall und General-Director des Genie- und For-
tifications-Wesens; Rainer , Vice-König des Lombardisch-Venetia-
nischen Königreichs und Feldzeugmeister; Ludwig, Feldzeugmeister
und General-Direktor der Artillerie; Rudolph, als Cardinal-Prie-
ster der heiligen Römischen Kirche und Fürst-Erzbischof von Olmütz,
verstorben 1831. Alle diese Prinzen bildeten im Sturme der Gefah-
ren, welche die Zeit heraufführte, die festesten Stützen des Thrones
und des Vaterlandes, erwarben sich in den Geschäften des Krieges
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494