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Fünfte Periode i?4o-l828. 43»
Der fromme Märtyrer für die von Gott gesetzte Königsmacht starb
(den 21. Jänner 1792) auf dem Blutgerüste. Seine Gemahlin, Mar ia
Antonia (den 16 October) und unzählige Schlachtopfer von jedem
Geschlecht, Alter und Stande, Reiche und Arme, folgten ihm in dieser
Todcsart.
Die verübten Gräuelthaten verbreiteten über das gesittete Europa
Abscheu und Erbitterung. England, Holland, Spanien, von den,
Frankreich tyrannisirenden, politischen Fanatikern frech zum Kampfe
auf Tod und Leben herausgefordert, nebst Portugal, Sardinien, Nea-
pel, Toscana, dem Papste und Rußland, schlössen sich der Coalition
an, welche bereits Oesterreich und Preußen gebildet hatten. Auch von
Seiten des Deutschen Reiches ward Krieg gegen Frankreich be-
schlossen,
- und allen Ständen geboten, den verfassungsmäßigen Anschlag an Nann-
schaft dreifach zu stellen.
Nur Schweden, Dänemark und die Pforte verharrten bei dem
Systeme der Neutralität.
Während Lud wig's Tod in der Vendee das Zeichen zum Bürger-
kriege gab, und die Parteien in Paris, bis zur Begründung der Herr-
schaft des Wohlfahrtsausschusses und des von den Ungeheuern Danton
und Nobespierre erfundenen Schreckens-Sysiemes, sich selbst be-
kämpften, verlor 2umo uriez in Belgien, beim Beginne des Feldzu-
gcs vom Jahre 1793, die Schlachten bei Neerwinden (18. März) und
bei Löwen (22- März) gegen den Prinzen von Coburg und gegen
Clair fa i t . Die Oesterreicher besetzten (25. März) Brüssel, und die
Preußen und Hessen drangen, in Verbindung mit einem Oesierreichl-
schen, von dem Grafen Wurmser geführten Corps, unter dem Her-
zoge von Vraunschweig auf dem linken Rhein-Ufer vor. Der Preu-
ßische General Kalkreu th nahm Main; (22. Juli) durch Capitulation;
der Herzog von Braun schweig siegte (14. September) bei Pirma«
sens, und Nurmser erstürmte die Neißenburger Linien. Gleichzeitig
drangen die Spanier über die Pyrenäen vor, und Toulon fiel in die
Hände ver Brittisch-Spanischen Flotte.
Diese Siege der Verbündeten führten in Frankreich zu dem, von
Carnot angerathenen, und vom Wohlfahrtsausschüsse befohlenen
Aufgebothe der ganzen Nation in Masse (16. August I M ) -
Wie in den Zeiten der Völkerwanderungen die Horden des Ostens und Nor-
den« sich auf die West- und Südwelt stürzten, so sollten jetzt die civilisirten
Völker in Masse sich bekämpfen.
Die verwegene Maßregel gelang, und veränderte die ganze Art,
wie man bis dahin Krieg geführt hatte. Ganz Frankreich ward in ein
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494