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Fünfte Periode l7«O-1833.
Ob nun gleich das Großherzogthum Toscana von den Franzosen
unter Gauthler besetzt ward (25. März 1799), und der feindliche
Feldherr Masse na durch Graubündten vorwärts bis an die Tiroler
Glänze drang, wo sich ihm der Feldmarschall H 0 tze bei Feldkirch ent-
gegen stellte; so nahm doch der Krieg bald durch die Siege des Erzher-
zogs Carl über Iourdan eine glückliche Wendung für Oesterreich.
I 0 urdan, der bei Straßburg in Deutschland eingedrungen war, wurde
von dem herbeieilenden Erzherzoge bei Ostrach (21, März) und noch ent-
scheidender bei Liplingen und Stockach (25. und 26. März) geschlagen,
und sein Heer wich zertrümmert über den Rhein zurück. Nachdem der
Erzherzog sich mit Hotze vereiniget, und bei Zürich (3. und 4. Juni)
über Masse na gesiegt hatte, befreite er auch eine» Theil Helvetiens
vom Feinde.
In Italien, als der feindliche General Scher er die Oesterreicher
noch vor ihrer Vereinigung mit den unter Suwar 0 w heranziehenden
Russen zu verderben suchte, erfocht der kaiserliche Feldherr Kray bei
Pasirengo (26. März 1799), hierauf bei Verona (20. März), endlich
bei Magnano (5. April) glänzende Siege, worauf durch die Ankunft
Suwarow's die Ueberlegenheit des voranschreitenden Heeres verdop:
pelt ward. Bei Cassano erstürmten die Verbündeten den Uebergang
über die Adda(2ß.und 27. April), und Moreau, der inzwischen die
Führung des Französischen Heeres übernommen hatte, zog sich nach
Alessandria zurück, Mailand und Turin den Siegern überlassend. Als
hierauf das Heer von Neapel, von Macdonald geführt, nach Ober-
Italien aufbrach, endigten schnell die Panhenopeische Republik und die
Römische ihr klägliches Daseyn. Nachdem Macdonald den seit
Hannibals Zeiten vergessenen Bach Trebia durch seine Niederlage
(17. Juni) im Gedächtniß der Geschichte erneuert hatte, siel die ganze
Lombardie in die Hände der Verbündeten; selbst Mantua übergab
(28. Juli) Foissac-Latour an Kray. Umsonst brach Ioubert,
der neu ernannte Ober-General, mit neuen großen Streitkräfcen aus
den Apenninen hervor, und lieferte den Verbündeten bei Novi eine ent-
scheidende Schlacht. Er ward gleich zu Anfange derselben erschossen,
und Moreau, der, obwohl nur noch als Freiwilliger beim Heere, auf
Verlangen der übrigen Generale den Befehl übernahm, konnte mit aller
Anstrengung eine gänzliche Niederlage nicht abwehren.
Mehr als 16,000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen kostete den
Franzosen, etw» die Hälfte solcher Zahl den Siegern, dicse Schlacht.
Da ward Championnet von dem Directorium zur Anführung
einer neuen Reserve- und Alpen-Armee abgeschickt, die sich bei Grenoble
versammelt hatte, und bei ihrem Vorrücken die Trümmer der Armee
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494