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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Künste Periode 1?40 - H828. 463 zu erreichen. Kaiser Franz fühlte es, und faßte diesen Entschluß. Für dle Monarchie, für das heiligste Interesse der Menschheit, als Schlitzwehr gegen unabsehliche Ulbel, als Unterpfand einer bessern Ordnung der Dinge, gab er die eigene Tochter hin. In diesem, über gewöhnliche Bebenklichkeiten weit erhabenen, gegen alle Mißdeutungen des Augenblickes gewaffneten Sinne wurde ein Band geknüpft, daß, nach den Drangsalen eines ungleichen Kam: pfes, den schwächern und leidenden Theil durch das Gefühl einiger Sicher- heit aufrichten, den stärkeren und siegreichen für Mäßigung und Gerechtig- keit stimmen, und so, von zwei Seiten zugleich, der Wiederkehr eines Gleich- gewichtes der Kräfte, ohne welches die Gemeinschaft der Staaten nur eine Gemeinschaft des Elendes seyn kann, den Weg bahnen sollte. Am 2. April 1810 ward die Vermählung Napoleons mit der Erzherzogin Maria Louise zu Paris mit dem größten Pompe voll- zogen. Schon zum vorhinein ward dem ersten Prinzen aus dieser Ehe, dessen Geburt Napoleon mit stolzer Zuversicht voraus sagte, der Ti, tel eines »Königs von Rom« bestimmt. Das Glück krönte auch diesen Wunsch seines Günstlings. Am 20. März 1811 gebar Mar ia Louise den Prinzen Napoleon Franz Carl Joseph. Bei den glänzenden Festen, welche zur Verherrlichung dieser Vermählung zu Paris begangen wurden, ließ es der Himmel dem Uebermüthigen an einem warnenden Winke nicht fehlen. Am t. Juli H810 gab der Oesterreichische Bothschaftcr, Fürst Car l von Schwarzenberg ein großes Tanzfest, und hatte zu diesem Zwecke in einem Garten Gallerten und einen Ballsaal für 12UN Personen erbaut. Der hölzerne Ballsaal war mit Gemählden und reichen Stoffen ausgeschmückt. Ein Fenstervorhang, durch die Luft bewegt, fing Feuer, und binnen wenigen Minuten ward der Schauplatz des Glanzes und der Herrlichkeit in eine Stätte des Jammers und des Entsetzens ver- wandelt. Die Fürstin Paul ine von Schwarzenberg, die Schwägerin des Bothschaft^rs, mit welcher sich Napoleon im Augenblicke des Aui- bruches unterhalten hatte, und die bereits gerettet war, eilte, als sie ihre Tochter vermißte, zurück in das brennende Gcbsude, in welchem sie, ein Opfcr ihrer Mutterliebe, den schmerzlichsten Tod fand. Viele andere Perso- nen wurden schwer verletzt aus den Flammen getragen. Da war es dem Herrn der Welt einen Augenblick, als halte er die drohende Hand einer hö- heren Macht gesehen. Als ihm drei Jahre später, am Tage nach der Schlacht bei Dresden, bi» Kunde von Moreau's schrecklicher Verletzung, ohn« den Namen des Verwundeten, gebracht warb, und er aus mancherlei Umständen schloß, daß es der Fürst Schwärzend erg sey, den so grausam die Ku» gel getroffen, sagte er: »Dieser also ist's, der das Schicksal erfüllt! Ich habe immer das Ereigniß an dem Ballabenbe als ein traurige« Vorzeichen auf dem Herzen gehabt. Es lst jetzt, nicht zu bezweifeln, iaß dasselbe auf ihn ging.« Die Mahnung blieb ohne Erfolg. Wenn Kaiser Franz, wenn mit ihm die schwer gedrückten Völker Europa's gehofft hatten, daß das Glück und die schnell gewählte Hoff- nung der geschlossenen Ehe der Welt Ruhe schaffen werde von Kriegen und Thronumstürzen, so schien es nun Napoleon ordentlich darauf anzulegen, durch gehäufte Gewaltthaten alle Erwartungen und alles Vertrauen Lügen zu strafen. Seit dem Verfalle de« alten Römer-Reiche« hatte lein Sterblicher größere 20
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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