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«»« Fünfte Periode 4?4o—l838.
Macht besessen, als er; aber gegen das Mißgefiihl, deren immer noch zu
wenig zu haben, schützte ihn seine Herrlichkeit nicht.
Von der Begierde getrieben, Länder zu erobern und Völker zu be-
zwingen, faßte er am Ende auch den Entschluß, die Macht des Russi-
schen Reiches zu brechen, und seine Herrschaft bis nach Asien auszu-
dehnen.
Mit einem ungeheuren Heere von mehr als 600,000 Mann, an
welches auch Oesterreich und Preußen, durch die Gewalt der Umstände
genöthigt, Hülfstruppen abgegeben hatten, eröffnete Napoleon am
24. Juni 1812 den verhängnißvolle» Kampf. Kaiser Alerander von
Rußland, zur standhaftesten Gegenwehr entschlossen, übertrug die Füh-
rung seiner Armeen dem erprobten Kutusow, und rief aus dem Lager
von Polozk sein Volk zu den Waffen.
Während die Marschälle Macdonald und Oudinot im Kam-
pfe mit W i t t gen stein fruchtlose Anstrengungen machten, sich den
Weg über Niga nach Petersburg zu öffnen, führte Napoleon sein
Hauptheer gegen Moskau, die alte, am Ende Europa's gelegene Haupt-
stadt des Russische» Reiches,
welche damahls wohl noch fern von dem Gedanken war, baß es ihre Bestim-
mung sey, durch das in Paris aufgegangene Feuer zugleich ein Gräuel der
Verwüstung und eine Stätte der Erlösung zu werden.
Er eroberte das verschanzte Lager bei Dryssa (18- Juli 1812)
drängte die Russen bei Mohilow (23. Juli) und Ostrowno (2?. Juli)
zurück, und griff Smolensk an, welches, nach einem zweitägigen hart-
näckigen Kampfe, brennend, ei» Haufe von Trümmern und Leichen, in
seine Hände fiel.
Je verheerender die Gestalt war, welche der Krieg seit dem Falle
von Smolensk annalnn, weil der Französische Soldat, in der Meinung,
nun auf eigentlich Russischem Voden zu seyn, gar nichts mehr schonte,
und alles hinter sich in Flammen aufgehen ließ: desto weniger konnte
Kutusow die alte, für heilig gehaltene Hauptstadt dem Feinde Preis
geben, ohne vorher zu ihrer Rettung das Zleußerstc z» versuche». Er
nahm daher eine Stellimg bei Borodino zwischen Mohsaisk und Gsaht,
ungefähr sieben und zwanzig Stunden vor Moskau, und beschloß, hinter
einigen in der Eile aufgeworfenen Vcrschanzungen daselbst die Franzo-
sen zu erwarten. Seinerseits bereitete sich auch Napoleon zur entschei-
denden Schlacht, weil er die Umstände berechnete, welche den Russischen
Oberfelbherrn zur Annahme derselben nötkigeu würden. Sie wurde am
7. September 1812 ganz mit dem Kraftaufwande geschlagen, den die
Begeisterung des Russischen und die Lage des Französischen Heeres er-
warten ließ. Am Abende dieses Schlachttages,
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494