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Fünfte Periode l?40—1833. 481
Ost-Galiziens zurück. Aus den wieder übernommenen Herzogthümeul
Mailand und Mantua und aus dem Benetianischen Gebiethe stiftete
Kaiser Franz (7. April 181Z) das Lombardisch'Venetianische König-
reich, welches (24. April 1815) eine neue Einrichtung, die Einthel-
lung in zwei Gubernien (zu Mailand und Venedig), dann eine
eigene oberste Justiz-Stelle (zu Verona) erhielt, und mit welchem
das Valtelin, so wie auch die Landschaften Chiavenna und Vor-
mio verbunden blieben. Den Italienischen Orden der eisernen Krone
nahm Kaiser F r a n z unter die übrigen Oesterreichischen Orden
auf, die er schon frülier (1808) durch den von ihm gestifteten Leo-
polds-Orden vermehrt hatte. Die wieder mit der Oesterreichischen
Monarchie vereinigten Illyrischen Provinzen erhielten ebenfalls eine
neue Einrichtung ( i . August.1816), und den Titel des Königreichs
Illyrien mit zwei Gubernien (zu Laibach und Trieft). Die für den
Handel ungemcin wichtige Stadt Trieft mit ihrem Seegebiethe und
Freihafen erhielt wieder ihre vormalige Verfassung. Das ehemalige
ungarische Küstenland, welches Anfangs mit dem Illyrischen König-
reiche vereinigt war, wurde davon getrennt, und dem Königreiche
Ungarn wieder einverleibt (iZ. Juli 1822). Dalmalien mit Ragusa
und Cattaro erhielt ebenfalls den Titel eines Königreiches mit dem
Gubernium zu Zara. Durch Verträge mit Baiern in den Jahren 1814
(I . Juni) und 1816 (14. April) erhielt Kaiser Franz Tirol wieder
zurück, wo am 24. März 1816 die ständische Verfassung hergestellt
ward, dann Vorarlberg.(ohne Weiler), das Innviertel, Parzellen
des Hansi't-foi'ertels nnd Salzburg (olu,e Verchtholdsgaden und ohne
diejenigen Theile, die auf dem linken Ufer der Saale und der Salza
gelegen sind), wogegen Vaiern durch Würzbnrg, Aschaffenburg, durch
ein ausgedehntes Gebieth auf dem linken Mein-Ufer (Rhein-Vaiern),
und durck mebrere Fuloaische Aemter entschädigt wurde. Das Inn-
vicrtel, die Parzellen des Hansruckviertels uud das Herzogthum
Salzburg wurden mit Oesterreich ob der Enns, die Salzburger En-
claven in Tirol aber (das Ziller- und Vrirncr-Thal, dann Windisch-
Matrey) mit Tirol vereinigt, bei dem auch die säcularisirten Ais,
thümer Trient und Briren blieben.
Nach so schweren Kämpfen lag ein anhaltender Friede in den Wün-
schen aller Regierungen, wie aller Völker. Zur Aufrechthaltung des-
selben schloß Kaiser Franz mit seinen erhabenen Verbündeten, dem
Kaiser Alerander I. von Rußland und dem Könige Friedrich
Wilhelm III. von Preußen, unter dem Namen der heiligen Allianz,
einen unverbrüchlichen Friedens- und Freundschaftsbund, dem nach
und nach beinahe alle Monarchen Europas bcitraten. Das Festhalten
au deu Grundsätzen dieses Bundes machte cs auf den Congressen zu
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494