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Fünfte Periode j?4o-lS33.
und verbesserte die Schulen der Israeliten; er sicherte endlich durch
zweckmäßige Einrichtungen die Verbreitung landwirthschaftlicher Kennt-
nisse, und eben so die Fortbildung der vaterländischen Volkssprachen
und ihrer Literatur.
Reiche Sammlungen und gesellschaftliche Vereine beförderten allcnt:
kalben das Vorwärtsschreiten im Gebiethe der Kunst, Wissenschaft und
Production. Das kaiserliche Naturalien-Cabinett wurde durch ein Mu-
seum Brasilischer Natur-Producte und eine Isländische Sammlung be-
reichert; das kaiserliche Antiken-Cabinett ward mit einer reichen Aegyp-
tischen Sammlung und vielen neu aufgefundenen Werken dcs classischen
Alterthums ausgestattet; die schöne, im 46^" Jahrhunderte angelegte
Rüst- und Kunstsammlung von Ambras wurde zu Wien im Belvedere
aufgestellt. Zu Grütz ward das, mit vortrefflichen Kunst- und wissen-
schaftlichen Sammlungen und mit ligenc« Lehrkanzeln ausgestattete!
Ioanneum gegründet, und zwar durch die Großmuth des Erzherzogs
Johann, der Alles, was er auf mehrjährigen Reisen gesammelt^ -
erforscht, mit großer Mühe und großem Aufwanbe erworben, dieser herr-
lichen Stiftung widmete, so wie durch die Großmuth der Steyermärki-
schen Landstände, die, von einem edlen und patriotischen Geiste geleitet,
einen vorzüglichen Ruhm in der Errichtung und Pflege gemeinnütziger
Anstalten suchen. Zu Prag gründete Graf Franz von Kolowrat-
Licbsteinsky ein großartig gedachtes vaterländisches Museum,
welches mit seinen vielartigen Schätzen und Leistungen dem Streben
der braven Böhmen für ihre Geschichte und ihre Sprache für immer
einen Mittelpunct sichert. Mähren erhielt durch den Grafen Anton
Friedrich Mi t t rowsky von Mit t rowi tz und Ne mischt
dns berühmte Franzens-Museum iu Vrünn, welches der erhabene
Gründer durch eine großmüthige Schenkung seiner interessanten Na-
turalien-Sammlung bereicherte, und Ungarn das National-Museum
in Pesth, zu welchem der Graf Franz von Szechenyi durch ein
Geschenk seiner reichen Bibliothek, Naturalien- und Kunstsammlung
den Grund legte. Für das Königreich Galizirn bestimmte Graf I o-
seph Mar im i l i an Ossolinsky seine berühmte, an gedruckten
sowohl als handschriftlichen Werken überaus reiche Bibliothek zu einem
Nalional-Vücherschatze. Im Lombardisch - Venctianischen Königreiche
wurde ein kaiserliches Institut der Wissenschaften und Künste gegrün-
det, das mit lobenswürdiger Thätigkeit den schönen Zweck verfolgt,
das Gebieth der Wissenschaften und Künste zu erweitern, und die
Pflege des Ackerbaues, der Industrie und des Handels zu befördern.
Zu Venedig wurden die einzelnen Archive in Ein allgemeines Archiv
vereiniget, welches in 298 Sälen einen unerscbövflichen Schatz merk-
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494