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Fünfte Periode l?4a—1838.
vaterländischer Gewerbserzeugnisse zu vermehren, ward 4827 elne Oe-
sterreichische Handelsgesellschaft auf Actien gegründet. Die Eröffnung
des Freihafens zu Venedig am 4. Februar 4820 gab der alten Handels-
stadt neues Lebln. Eine regelmäßige Schifffahrt mit Dampfschiffen auf
der Donau in das schwarze Meer, und von den Seestädten Trieft und
Venedig aus durch das Adriatische Meer ward eingeführt. Durch
einen mit den Elbe Uferstaaten abgeschlossenen Tractat ward 4822 die
freie Elbe-Schiffahrt eröffnet. Zu Triest und Venedig wurden mehrere
Schifffahrts-Assecuranz-Anstalten gegründet, von welchen einige ihre
Wirksamkeit auch auf die Schifffahrt auf den größeren Flüssen derMon»
archie ausdehnen, und zu diesem Ende Commanditen unterhalten.
Ucberdieß verschaffte Kaiser Franz dem Oesterreichischen Handel wich-
tige Begünstigungen und Erleichterungen durch Handels-Tractate und
andere Conventionen, welche mit Rußland, Preußen, Großbritannien,
Brasilien, mit den vereinigten Staaten von Nord-Amerika, mit Schwe-
den und Norwegen, mit Hannover, Griechenland und Dänemark ab-
geschlossen wurden.
Im Jahre 484? decretirte Kaiser Franz die Einführung eines
neuen Grundsteuer-Systems, auf Allgemeinheit und Gleichheit der Be-
steuerung, so weit sie nur erreichbar ist, gegründet. Die Nutzungen
vom Grund und Boden, dann die Gebäude sollten die Objecte der
Grundsteuer seyn, und nur der reine Ertrag der Gründe der Besteue-
rung unterzogen werden. Dieses neue Grundsteuer-System (stabiler
Cataster) ward für alle nicht Ungarischen Länder, mit Ausnahme
eines Theiles der Lombardie, bestimmt. Zu diesem Behufe wurden
auch gleich die Arbeiten der Vermessung und Schätzung vorgenommen,
und hierbei alle Hilfsmittel der Wissenschaft benützt. Dieses ausge-
dehnte und großartige Werk, das die Grundlasten ausgleichen, und
hierdurch für den Wohlstand ersprießlich werden wird, ist gegenwär-
tig seiner Vollendung nahe. Im Laufe der Zeiten waren in den Deut-
schen und Böhmisch-lsalizischen Ländern verschiedene Gegenstände der
Verzehrung, einige für das Bedürfniß des Staates,, andere zu Gunsten
der Landstände, einer Anstalt, Gemeinde odereines Privaten, mit Ab-
gaben belegt worden. Daraus entstand eine große Verschiedenheit in
Form und Größe der Belegung. Um hierin mehr Gleichförmigkeit zu
erzielen, zugleich aber auch diesem wichtigen Zweige der Finanzen einen
größeren Umfang zu verschaffen, wurde eine eingreifende Regulirung
dieses Gegenstandes vorgenommen. In Folge dieser erhielten die ge,
nannten Provinzen im Jahre 482Y ein neues, gleichförmiges System
in Betreff dieser Abgaben, die seitdem alle in eine allgemeine Verzehr
rungssteuer übergingen, deren Ertrag ganz für den Staat vorbehalten
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494