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Einleitung
ZurRolle vonMemoiren
DasErzählen vonGeschehnissen gehört zu den verbreitetsten kommunikativenTätigkei-
ten vonMenschen.Wenn man einen Bekannten trifft oder anruft, dann ermuntert das
übliche wie geht's zumErzählenbesondererVorkommnisse der jüngstenVergangenheit,
was in der Regel dann auch ausführlichst befolgt wird. In jeder gesellschaftlichenRunde
geht es gleichfalls darum zu erzählen, was geschehen ist oderwas dieAnwesenden erlebt
haben.Und zu jedem erzähltenGeschehnis hat gleich ein anderer etwas ähnlichErlebtes
beizusteuern.Auf dieseWeise reihen sich dieGesprächsinhaltewiePerlen an einerKette
aneinander, wobei benachbartePerlen assoziativ aufeinander bezogen sind.
AuchZeitungenmachenweitestgehendnichts anderes als zu erzählen,was sich ereignet
hat undwas geplant ist, undMeinungen dazu zu berichten. Romane erzählenGeschehe-
nes in einer Form, die zudemweitere Zwecke verfolgt. Beispielsweise wird die Erzählung
so gestaltet, daß sich beim Leser Spannung aufbaut und er vom romanhaften Gesche-
hen gefangen genommen und mit einbezogen wird. Der Inhalt der Erzählung wird oft
auch so gestaltet, daß quasi eineArt von typischemGeschehen, abstrahiert von individu-
ell besonderenGegebenheiten resultiert, mit dem sich sehr vieleMenschen identifizieren
können. Gleichwohl geht es immer ums Erzählen von Geschehnissen und Impressionen.
Analoges gilt für das Fernsehen, für Filme,Opern, Schauspiele usw.Gernewerden dabei
vor allemVorkommnissebehandelt, die fürunsMenschenvonbesondererBedeutung sind
unddeshalb immerunsereAufmerksamkeit erregen,nämlichGeburt,Liebe,Tod,Unfälle,
Verbrechen usw. usf.
Es gibtwohl tiefere, evolutionär entstandeneGründe fürdiesemenschlicheVorliebe für
das Erzählen. Zum einen sind wir sozialeWesen mit der Fähigkeit zur Empathie. Wir
reagieren auf die Emotionen andererMenschen, die in derenErzählungen zumAusdruck
kommen, empfindenMitgefühl, Mitleid oder Mitfreude. Nur so können soziale Bindun-
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Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427