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3.5. STUDIUM 249
SehnedieKappemeines rechtenFußknöchels absprengte:mein inzwischenbereits vierter
Knochenbruch.Da ichden italienischenÄrztenvorOrtnichtvertrauenwollte, überredete
ichPeter,nochamgleichenAbendsofortnachNürnbergzurückzufahren.Daer schließlich
zumüde fürdie langeStreckewurde, übernahm ichauf halberStrecke trotz gebrochenem
Knöchel das Steuer und setzte meinen linken Fuß nun für die dreifache Aufgabe Gas,
Bremse und Kupplung ein. Mit einem Gehgips, den ich im Nürnberger Krankenhaus
bekam,war derBruch relativ baldwieder ausgestanden.
Studium inMünchen
Wie schon weiter oben erwähnt, hatte ichmich zu diesem Zeitpunkt dazu entschlossen,
für das restliche Hauptstudium nicht nur das Hauptfach sondern auch den Studienort
zu wechseln. Die Münchener Mathematik genoß einen exzellenten Ruf und die heimli-
che Hauptstadt hatte es mir schon von mehreren bereits erwähnten vorangegangenen
Besuchen her besonders angetan, sodaß ich schon im Sommer 1960 die Möglichkeit ei-
nes Studiums dort ernsthaft in Erwägung zog. InMünchen bin ich dann bis auf einige
Unterbrechungen einVierteljahrhundert geblieben.
Bei der Zimmersuche nach der Ankunft dort hatte ichmehr Glück als in Heidelberg.
Denn unter den umrissenen Zimmerangeboten, die im Studentenwerk vorlagen, befand
sich eines mit einer mangelhaften Adreßangabe, die daher von den Kommiliton|inn|en
ignoriertworden und so fürmich übrig gebliebenwar. Es gelangmir jedoch dankmeiner
Sorgfalt, die Adresse dieses wirklich schönen Zimmers imDachgeschoß eines Reiheneck-
hauses inderSulzbeckstr. 28 inLaimbeiangenehmenVermieternundmitBlicküber eine
großeBaumschulenanlage ausfindig zumachen,wo ich dannmehr als zwei Jahrewohnen
konnte, weil es die Finanzen inzwischen erlaubten, dieMiete auch in den Semesterferien
zubestreiten. Insofernwar für das Studiumnunmehr eine guteVoraussetzung geschaffen
worden.
Ich war inzwischen im achten Semester angelangt. Die Minimalstudiendauer betrug
acht Semester. Nur wenige schafften es jedoch unter zehn Semestern. Bei mir kam nun
nocheinWechseldesHauptstudienfacheshinzu.Gleichwohlgenügtenmirnundreiweitere
Semester inMünchen, also insgesamt zehnSemester plusDiplomarbeit, umdas Studium
erfolgreich zu beenden.
In diesen drei Semestern hörte ich noch zwei Vorlesungen in Theoretischer Physik bei
FritzBopp (1909 1987).197DerSchwerpunkt lagmit siebenVorlesungennunaber aufder
197https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bopp, Zugriff 19.3.2016.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427