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2.1. GEBURT 53
Tage in der Klinik verzeichnet, was die große Beliebtheit meiner Eltern widerspiegeln
dürfte.
DieGeburt des Stammhalters war für die inzwischen ja bereits elf Jahre verheira-
teten Elternoffenbar einbeglückendesEreignis,wiedieBilderundNotizendazudoku-
mentieren.EswurdeextranocheinweiteresFotoalbumfürdenBubenangelegt (FAWB2).
Je einBildvon ihmausdemerstenLebensjahr5undeines seinerSchwesterhingen in spä-
teren Jahren dauerhaft über demKopfende des Ehebetts der Eltern. Die Fotos wurden
meist vonmeinemVatermit seiner Leica gemacht und sind, wie schon erwähnt, Zeugnis
seines fotografischenTalents.Aber auchmeineMutter besaß eineRolleiflex-Kamera,mit
der siewohl auch eineReihe vonBildern schoß, die in denAlben zu finden sind.
VorKriegsbeginn
Die auf die Geburt folgenden neun Monate waren wohl der abschließende Höhepunkt
der glücklichsten Jahre der Familie Bibel in der Schmausenbuckstraße. Mein Vater war
mit seiner Aufgabe als Lehrer, nach allem was ich weiß, voll und ganz zufrieden. Seine
Unterbrechungen zumZweckderAusbildungalsOffizier derReservehaben ihn sicherlich
weiterbereichert.MeineMutterhatte sichalsStädteringuteingelebtundwareingebettet
in einen geselligenVerwandten- undFreundeskreis beachtlichenUmfangs.
Das stattlicheDreifamilienhauswar in einemzeitgemäßenbaulichenZustand.6Die da-
maligenMieter,darunterdieFamilien Ing.HansmeierundDr.FritzundDr.OlgaSchmidt
imParterre, waren bestens situiert und beide genanntenmitmeinenEltern eng befreun-
det.DieMieteinnahmenzusätzlichzumGehaltdesLehrershabenderFamilie eine sorgen-
freiewirtschaftlicheSituationbeschert, die sogardieBeschäftigungeinesDienstmädchens
ermöglichte.DasHaus standaneinerder schönstenStraßenamRandevonNürnberg, die
direkt zumTiergartenambewaldetenSchmausenbuck führt. SiewarvonbreitenGehstei-
gen fürmindestens drei bequemnebeneinander flanierendePersonen und einerAlleemit
großenBäumeneingesäumtund ihreFahrstraßewar fürdenDurchgangsverkehr gesperrt.
Das Haus selbst hatte einen großen Garten, der von meinen Eltern mit viel Liebe und
Einsatz gepflegt wurde. Südlich schloß sich ein weiterhin unbebautes Gartengrundstück
unddanach eineWiese anundauchnördlichundöstlichbefand sich (zu jenemZeitpunkt
inzwischen bebautes) Park- und Gartengelände, was demAnwesen damals eine einma-
lig solitäre und sonnige Lage verlieh. ImUmkreis entstanden schöneVillen undHäuser7
5Es handelt sich umdas gleicheBildwie das inFAWB1, dort gegenüber der Seite 5.
6FAWB3, S.47 oben.
7BeispielsweisewurdenumdasJahr1938dieElternhäusermeiner späterenFreundeGerdFleischmann
in derEichenstraße 9 undPeter Lindner in derBothmerstraße 8 gebaut.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427