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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Zweite Periode <24ss —1285. 77 den, chc sie den Kaiser erreichen sonnten, von dessen Gefolge niederge- macht. Endlich gelang es einem Ritter aus Thüringen, Rudolph's Streitroß zu durchstoßen. Als den Kaiser die Seinigen fallen sahen, sprengten sie heran, und schützten ihn mit ihren Leibern so laiige, bis Ber tho ld von Kapel len ein anderes Pferd zuführte. Nachdem der Kaiser gerettet war, fiel Ver tho ld von Kapel len mit seinen frischen Truppen auf Ottokar 's Heer, und durchbrach dessen Reihen. Da rief der Markgraf von Hochberg, indem er den Adler hoch in die Lüfte flattern ließ: «Die Feinde fliehen!« Seine Schar rief es gewaltig nach, und die wankenden Haufen O t t o k a r ' s ergriffen bestürzt die Flucht. In diesem entscheidenden Augenblicke sandte Ot tokar , der als Held gefochten, dem M i l o ta von Dieditz den Befehl, schleu- nigst mit der Reserve vorzurücken. Aber jetzt gedachte dieser der Schmach und Marter,, so ihm und seinem Bruder Venesch widerfahren, ant- wortete dem keuchenden Voten mit Hohngclächter, ließ zum Rückzüge blasen, und eilte treuloser Weise mit der ganzen Reserve davon. Wie Rttdolph vor der Schlacht seines Feindes Leben geschützt, so schickte er auch jetzt auf die erste Nachricht von Ot to kar's Gefahr die nächsten Befehlshaber zu seiner Rettung ab, und ließ allen Abtheilungen des sie- genden Heeres befehlen, des gesalbten Hauptes zu schonen. Aber Schlacht und Tod keimen und achten nichts, als die Gewalt. Mitten im Gewühlc des Kampfes suchten Ot tokar rastlos auf, Se i f r i ed von Mähre nberg, ein Vetter des Getödteten, und Ber tho ld Schenk von Emerberg, beide selbst und in ihren Anverwandte» eben so schwer beleidigt, als der flüchtige M i lo ta . Ot tokar traf hart auf sie, und hätte sie vielleicht, wie so viele andere, überwältigt, wäre nicht sein Pferd unter ihm zusammen gestürzt. Nach grimmi» gem Widerstände, mit achtzehn Wunden bedeckt, siel er. Seine Mörder rühmten sich ihrer That so wenig/ daß viele Widersprüche dar- über sind, durch wen eigentlich der König gefallen. Ihn fand Heinrich von Berth oldsd orf, des königlichen Schmuckes beraubt, halb nackt, durch Staub, Blut und Wunden entstellt, noch heftig athmend, die Augen offen, im harten Todcskampft. Ereilte, ihn mit Wasser aus der nächsten Quelle zu laben, und sti»e Blöße zu bedecken. Der Kaiser selber kam hinzu. Tief ergriff es ihn, und das milde Auge füllten Thränen bei dem Anblicke dieser hohen Warnung : wie alles Irdische eitel sey. Auch verzieh Rudolph dem gefangenen Herbert von Fül lcnstein, der ihm in der Schlacht hart nach dem Leben getrachtet, aber von ihm in den Sand gestreckt wor- den war. Was sich nicht mit Mi lota auf die Flucht gegeben, wurde gefan- gen, und der Erschlagenen wurden über 14000 gezählt. Die Leiche Ottokar's wurde zu den Schotten nach Wien gebracht, von dan- ncn unter Begleitung des gcsammten Elerus, doch ohne Gesang und Geläute, weil er im Banne verstürbe», zu den minderen Brüdern. Dort wurde er
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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