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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode 1283 — 1522. die Stadt Trieft, deren Bewohner, von dem mächtigen Venedig bedroht, ihn freiwillig als ihren Oberherrn anerkannten. Mit diesen glücklichen Erwerbungen verbanden sich harte Unfälle ill den Oesterrcichischen Vorlanden.^Ingelram von Coucy, Graf von Soissons, dessen Mutter, Katharina, eine Tochter Leopold's I. von Oesterreich gewesen war, drang (4Z7Z) mit 40,000 Söldlingen, die der Friede zwischen Frankreich und England brotlos gemacht hatte, in den Habsburgischen Besitzungen ein, und verwüstete alles Land bis an die Marken von Zürich und Schwyz. Unter dem Vorwande, seine Mut- ter sey in ihrem Heirathsgute verkürzt worden, strebte er, von Oester- reich Geld zu erpressen. Waffengewalt, dann Kälte und Hunger trie- ben endlich die Näubcrrotten aus dem Lande, und der Graf von S ols- sons, der mit einem zahlreicheren Heere, als einst Alerandcr der Große, zum Kampfe ausgezogen war, stellte sich mit Abtretung der zwei Herrschaften Buren und Nidau zufrieden. Die Verwüstungen dieses Einbruches hinterließen in den Vorlanden eine dru- ckende Hungersnoth, zu der sich noch eine andere Plage gesellte. Ruchloses Gesinde! zog in der Gestalt von Gcistcrbannern , Zauberern und Wahrsagern im Lande herum, »nd betrog, ängstigte und plünderte das Volt. Nicht sobald ward Herzog Leopold hiervon benachrichtiget, als er die Missethä- ter aufsuchen ließ, und mit Strenge bestrafte. In kurzer Zeit waren sie verschwunden. Bevor Leopold für einige Zeit die Vorlande verließ, wollte er durch ein stattliches Turnier den Muth und die Geschicklichkeit seiner Ritter üben. Zu Basel wurden die Schranken eröffnet (1376). Die Ritter tummelten sich in denselben herum, warfen Spieße, und brachen Lanzen, Einige aus dem sich zu nahe herandrängenden Volkshaufen wurden zufällig von den Pferden getreten, andere durch die Trümmer zersplitterter Lanzen verwundet. Die- sen Umstand benutzten sogleich einige boshafte Neider des Herzogs. Sie hetz- ten das Volk auf, sich an den Rittern zu rächen, und läuteten die Sturm» glocke. Der wüthend gemachte Pöbel stürzte in die Schranken, und fiel über die Ritter her, Leopold, dem es vorzüglich gelten sollte, war in der größten Gefahr. Er entging ihr, indem er sich in »ollem Harnisch mit sei» nem gleichfalls schwer gerüsteten Pferde in den Rhein stürzte, und an das jenseitige Ufer schwamm. Die Schelsucht der Bürger von Basel suchte diese niedrige Rache an dem edlen Herzoge, weil er in einer früheren Fehde für die gerechte Sache des Bischofs wider die Stadt gestritten hatte. ^ Die alten Freundschaftsbündnisse mit Ungarn zu erneuern, begab sich Herzog Leopold mit seinem Sohne Wilhelm an den Hof Lud- wig's des Großen, der nebst Ungarn auch Pohlcu beherrschte. Der junge Prinz erwarb sich schnell in dem Grade die Gunst des Königs, daß dieser ihm seine zweite Tochter, die geistvolleH edwig, zur Gemahlin, und mit ihr den Besitz des Königreichs Pohlen versprach. Wilhelm ward nun an Ludwig's Hofe erzogen, und seiner Sitten wegen der Bezau- bernde genannt. Seine Braut hielt einige Zeit zu Wien sicl, auf. Schon war die Verlobung zu Ofen gefeiert, als König Ludwig starb. Hedwig wurde ohne Widerrede als Königin von Pohlen anerkannt.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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