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Anhang zur »ritten Periode.
Herzoge ausrufen/ und rückte mit vielem Volke nach Böhmen, Hler erfocht
er einen vollständigen Sieg, den er bis an die Thore von Prag verfolgte.
Während Theobalb, des Herzogs Bruder, mit Heldenmuth die hart be-
drängte Hauptstadt vertheidigte, deren Kirchen und Klöster die Empörer durch
feurige Pfeile in Asche legten, eilte Wlad is law, verkleidet und unerkannt,
zum Deutschen Könige, Conrad I I I . , und kehrte mit ihm, im Glänze sei-
ner Fürstenwürde, Freunden und Feinden wohl bekannt, an der Spitze ei-
nes starken Entsatzes zurück. Die bloße Nachricht von dieser Annäherung
stäubte das Heer der Empörer aus einander. König Conrad III. und
Wlad is law zogen ein, als unblutige Sieger, durch die Thore Prags
und durch die frohlockenden Reihen der standhaften Bürger (1142). Con-
lad von Mähren und die Genoffen seiner Anschläge wurden vertrieben, und
verloren mit ihrem reichen Besitzthumc zugleich die Mittel, dem Herzoge
Wlad is law und seinem Lande noch ferner zu schaden. Was für ihn
Conrad I I I . gethan, suchte Wladis law treu zu erwiedern. Er be-
gleitete den Deutschen König auf dem unglücklichen Kreuzzuge des Jahres
1147. Wie Conrad seinen Sohn Heinrich, also ließ Wlad is law
den geprüften Bruder Theobald in Böhmen zurück als Regenten. Ein
anderer Vetter, Sobieslaw der Jüngere, wollte die Abwesenheit des
Herzogs benutzen, seinen Hcrrscherstuhl zu besteigen: aber Theobalb
siegte, und warf den Aufrührer ins Gefängniß. Nach unzähligen Drangsa-
len kehrte Wladis law wieder nach Böhmen zurück, und stiftete Ruhe
mit kräftiger Hand.
Von Friedrich I., dem Nachfolger Conrads m. auf dem
Deutschen Throne, erhielt Herzog Wladislaw II. in der Versamm-
lung der Fürsten zu Regensburg, 11Z8, die königliche Krone für sich
und alle seine Nachfolger.
Zugleich bestätigte ihm der'Kaiser den Pohlnischen Lehenizins, und' beschenkte
ihn auch mit anderen wichtigen Vorrechten.
Zur Dankbarkeit unterstützte Wladislaw den Kaiser auf seinem
zweiten Zuge nach Italien (1158). Des neuen Königs und seiner Böh-
men Heldenmuth zeigte sich im vollsten Glänze bei der Einnahme
von Brescia, bei dem Uebergange über die Adda, bei der Bezwingung
von Mailand, der größten und mächtigsten Lombardischen Stadt. Zum
Lohne erhielten Wladislaw und seine ersten Hauptleute reichen An-
theil an der Beute, und Friedrich setzte ihm, mitten im schönen Kreise
der kampfbewährten Sieger, eine Krone auf, welche der Brittische
König als Preis des Tapfersten dem Kaiser gesendet hatte.
Auch den König Stephan III. von Ungarn schützte Wladislaw auf
seinem Throne. Die letzten Lebensjahre dieses Fürsten wurden getrübt durch
Mißverständnisse mit dem Kaiser, durch Familienzwiste und innere Kriege,
welche in der, von Brzet is lawl . eingeführten Senlorats-Erbfolge ih-
ren vorzüglichsten Grund hatten.
Kriegerisch und unglücklich waren die Regierungen Sobieslaw's I I . (1174
—1178), Friedlich's (1178-1189) , Conrad Otto'« (1189 —
1191), Wenzel's I I . (1191 — 1192) und Heinrich Brzet islaw's
0192—1197).
Endlich gelangte Przemysl Ottokarl, zur Herrschast über
Böhmen, welcher mit kräftiger Hand die inneren Bewegungen unter-
12 *
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494