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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode 1522—l?4o dringenden Bedürfuisse der Vereinigung entgegen zu rücken. Johann Georg erhielt die Lausitz als Böhmisches Mannslehen erblich, und für seinen zweiten Sohn, August, das Erzstift Magdeburg auf Lebens- zeit; die mittelbaren Kirchengüter, welche die Protestanten vor dein Passauer Vertrage eingezogen, sollten den Besitzern verbleiben; die üb- rigen und die sämmtlichen unmittelbaren noch vierzig Jahre bis auf wei- tern Austrag der Sache. Für diese Vortheile sagte der Churfürst von Sachsen dem Kaiser Hilfe zu, gegen Schweden und jeden anderen Reichsfeind, und gab zugleich die Sache des Pfälzischen Hauses auf. In demselben Sommer nahm fast ganz Deutschland danlbar und begierig die Gabe des Friedens an, deren es so sehr bedürfte. Nur Landgraf Wi lhe lm von Hessen-Cassel und Herzog Bernhard von Weimar schlugen sie aus; jener, weil ihm vermöge des Friedens nur die AbteiHlrschfelb geblieben seyn würde, währen!» er durch Waffengewalt Meister von Paderborn, vom Eichs- felde und von dem größten Theile des Münsterischen war; dieser in Hoffnung, statt des erträumten, au« Würzburg undBamberg zu bildenden Herzogthum« Franken, sich im Elsaß ein eigenes Fürstenthum zu gründen. Nach der Nördlinger Schlacht und seit dem Prager Frieden wäre die glorreiche Beendigung des unheilvollen Krieges für den Kaiser ei» Leichtes gewesen, wenn nicht Frankreich, das keinen protestantischen König mehr fand, den es gegen Oesterreich hätte bewaffnen können, nun- mehr selbst als Kämpfer für den Protestantismus in Deutschland auf- getreten wäre.'Es kam unter dem Malschall de la Force ein Fran- zösisches Heer über den Rhein, und so gewann der schreckensreiche Krieg neue Nahrung. Er dauerte noch vierzehn volle Jahre blutig und wech- selvoll. Orenstierna, durch Französisches Geld wieder belebt, zog ein neues Heer von i6,noo Mann aus Schweden nach Deutschland unter den Befehlen des schrecklichen Bann/r . Dieser siegte bei Wittstock (24. September 16Z6), und warf sich dann über Brandenburg und Sachsen. Empörend lauten in den Chroniken die Berichte von dem Elende, das er, vom Hasse angetrieben, über diese Länder brachte. Niemand konnte mehr das Feld bebauen aus Mangel an Saatkorn, an Zug- ' vieh und an Menschenhänden. Gefallenes Vieh, Ratten und Mäuse wurden zu Leckerbissen. Viele Leichname fand man an den unreinsten Orten, wo die Armen wenig Stunden vor ihrem Hungertobe noch eine letzte Nahrung gesucht hatten. Im Magdeburgischen soll selbst Menschenfleisch verzehrt wor- den seyn. Wenn rs zuweilen geglückt war, eine Fuhr Getreide den Augen dcr Schweden zu entziehen, und in eine Stadt einzuführen, so wurden die Näckerhäuser dergestalt umdrängt, daß viele erstickten, u»d selten konnte doch das frische Brot selbst nur die befriedigen, welche noch Geld hatten. Die Noth erzeugte Seuchen aller Art, welche die Menschen zu Hunderten weg- rafften. An vielen Orten war das Sterben so groß, daß die Leichname hau- fenweist wie auf dem Schlachtfelde in die Gruben geworfen werden mußten.
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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