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Friedrich möglich, die Belagerung von Schweidm'tz zu unterneh-
men. Sie kostete außerordentlich viel Mühe, Geld, Menschenblut und
Zeit; denn erst am 9. October 1762, also nach mehreren Monaten,
ergab sich die tapfere Besatzung.
Das Bünbniß Rußlands mit Friedrich II . dauerte nicht lange.
Nach einer Negierung von sechs Monaten (9. Juli 1762) verlor Pe,
ter III. die Krone. Die Kaiserin Kathar ina I I . , welche hierauf
den Russischen Thron bestieg, bestätigte zwar den Frieden mit Preußen,
rief aber ihre Truppen aus Schlesien zurück, und erklärte, daß sie die
Neutralität beobachten würde.
Schweden, das an dem Kriege ohnehin nie einen besonders thäti-
gen Antheil genommen hatte, folgte dem Beispiele Rußlands. Es schloß
einen Waffenstillstand mit dem Könige von Preußen, worauf der Friede
zu Hamburg (22 Mai'1762) mit leichter Mühe zu Stande kam, da beide
Theile sich aller Entschädigungen begaben.
Dieser doppelte Friede bahnte den Weg zu dem allgemeinen Frieden,
wovon die Präliminarien zwischen Frankreich, England, Spamen und
Portugal, am 3. November 1762, zu Fontainebleau unterzeichnet wur-
den. Der Defiuitiv-Friede zwischen diesen Mächten wurde, am 10. Fe-
bruar 1763, zu Paris geschlossen; er gab jeder Macht das Ihrige zu-
rück, außer Canada, Cap Breton, Florida, Granada, Vincent, Do«
minique, Tabago und Senegal, welche das siegreiche Großbritannien
behielt. Dem Pariser Frieden folgte, am 15. Februar 1763, der im
Jagdschlösse zu Hubertsburg bei Dresden unterzeichnete Friede, welcher
den König von Preußen mit der Kaiserin Mar ia Theresia und dem
Churfürsten von Sachsen vereinigte, und in Deutschland Alles auf den
Fuß der vorigen Friedensschlüsse wieder herstellte.
Die erste Folge des Hubertsburger Friedens war, daß der Oester-
reichische Kronprinz, Joseph I l„ zu Frankfurt einstimmig zum Römi-
schen Könige gewählt ward (27. März 1764). Durch das Herbeiführen
dieses glücklichen Ereignisses sicherte Mar ia Theresia ihrem Hause
den Besitz der Kaiserkrone, und verhüthete die Verwicklung, welche, ohne
diese Vorsicht, der unvermuthcte Tod des Kaisers herbeigeführt hätte.
Fra n^ I, ward im August 176H zu Innsbruck, wo man eben die
Vermählung des Erzherzogs Leopold und der Infantin M a r i a
Louise von Spanien, der Tochter König Carl'S III., feierte, vom
Tode ereilt.
Er litt seit einiger Zeit an einer Verhärtung der Ni ren. Es drohte ihm der
Schlagfluß, und er meinte, die Luft in den Gebir,;e» Tirols mehre sein Uebel-
befinden. Wie Kaiser Albrecht II,, äußerte er mehrmahls den lebhaften
Wunsch, nach Wien zurück zu kehren, und wenn er die Umgebungen Inns-
brucks betrachtete, rief er: «Ach, könnte ich nur aus diesen Bergcn!» Am
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494