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Fünfte Periode t?40-l833. 4«
(i. Sept. 1796), Tn'ent besetzte. Ein zweiter Sieg bei Bassano(y. Sept.),
glgen Quosdanowich, vollendete das Unglück, und Wurmser
selbst, von seiner Hauptmacht abgeschnitten, ward gezwungen, sich nach
Mantua zu werfen, wohin er nach großen, heldenmüthig überwundenen
Gefahren gelangte (12. Scpt.) Der Angriff der Festung begann hierauf
wieder mit verstärkter Kraft.
An, Ende des O-ctobers 1796 brach ei» neues Oesterreichisches Heer,
von Alvinzy geführt, aus Tirol und Friaul hervor, und betrat mit
Entschlossenheit die gefahrvollen Pfade nach Mantua. Es ward wieder«
höhlt und heftig, doch ohne Entscheidung gestritten. Aber bei Arcole, in
der dreitägigen Niesenschlacht (15. bis 17-Nov. 1796), siegte Bona-
parte's Glück neuerdings. Die leichenvolte Nahlstatt wurde von den
Franzosen erstritten, deren Reihen jedoch furchtbar gelichtet, und deren
meiste Generale verwundet waren. Alvinzy wich hinter die Brenta
zurück.
Auch jetzt waren der Muth und die Kraft des Oesterreichischen Hee-
res nicht erschöpft. Von neuen Streitern schwoll Alvinzy's Macht.
Viele Freiwillige, unter ihnen jene von Wien unter edlen Häuptern, mit
einer von der Hand der Kaiserin gestickten Fahne, verstärkten das Heer.
Es zählte an 80,000 Streiter. Wurmser in Mantua, dessen Helden-
arm bisher glorreich die Festung behauptet, und in kühnen Ausfällen
die nothdürftigsten Lebexsmittel erstritten hatte, war der Erschöpfung
Nahe. Darum eilte Alvinzy zum Entsatze. Eine seiner Heersäulen,
unter Pro vera, drang unter glücklichen Gefechten bis in die Nähe
Mantua's, während er selbst mit der Hauptmacht dem Laufe der Gtsch
^ folgte, und im Siegelschritte bis Rivoli drang. Aber hier endete sein
Glück. Bonaparte, durch tactische Kunst seine Streitkraft verviel-
fachend, siegte entscheidend über Alvinzy (14. bis 16.Jänner 179?),
und stürzte sodann auf Pro vera, welcher umzingelt ward, und
mit seinem ganzen Truppentheile in Gefangenschaft gerieth.
Mit diesen Ereignissen endete der Riesenkampf um Mautua. Am
2. Februar 1797 siel diese Festung. Vergebens hatte Nurmser alle
Hilfsmittel des Talentes, des Muthes und der eisernen Beharrlich-
keit erschöpft. Alle Hoffnung des Entsatzes war erloschen, und der
fürchterliche Hunger übte sein Recht. Von 30,000 Mann, welche die
Festung vertheidigt hatten, waren 18,cn0 umgekommen, theils im
Kampfe, theils durch Krankheiten. Wurmser erhielt für sich und
seinen Generalstab freien Abzug mit 700 Mann und 6 Kanonen, der
übrigen Besatzung aber ward der Abzug auf Ehrenwort, vor derAus,
lwechselung nicht weiter zu dienen, eingeräumt.
An dem Tage des Falles von Mantua kündigte Bonaparte den
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494