Seite - 455 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Bild der Seite - 455 -
Text der Seite - 455 -
Fünfte Periode 1?4o — l838.
Feldzuges große Verstärkungen nach Deutschland gesendet, besiegte
dennoch glorreich in der dreitägigen Schlacht beiCaldiero(30.October
bis 1. November 1805) seinen Gegner Massena, welcher an
10,000 Streiter verlor. Aber M ack's Unglück zwang den Sieger
zum Rückzüge, den er in stolzer Haltnng über Görz und Laibach ge-
gen die Ungarische Gränze nahm. Daselbst vereinigte er sich (30. Novem-
ber) mit seinem gleich heldenmüthigen Bruder, welcher in Tirol ge-
gen überlegene Feindesmacht ruhmvoll gestritten, und, derselben end-
lich weichend, den schwierigen Rückzug durch Kärnthen glücklich voll-
bracht hatte.
Das Hauptgewitter indessen hatte sich nach Mähren gezogen. B o«
naparte mit seinem Gewaltshaufen staud bei Brünn; ihm gegenüber
die Macht der beiden verbündeten Kaiser, ermuthiget durch die Gegen-
wart ihrer Herren. Bei dem Städtchen Austerlitz, einige Meilen östlich
von Vrünn, geschah am 2. Dezember 180Z,
am ersten Jahrestage der Kaiserkrönung Bonaparte's,
die Schlacht, und ging, nachdem 30,000 Mann anf beiden Seiten ge-
fallen waren, für die Verbündeten verloren.
Kaiser Franz, welcher seine Länder nicht länger den Verheerun-
gen des Krieges aussetze» wollte, hatte hierauf (4. Dezember 1805)
eine zweistündige Unterredung mit Napoleon Bonaparte bei
den Vorposten unweit des Dorfes Nasedlowicz, bei einer Mühle, zu
Saroschütz, wo die beiden Herrscher über einen Waffenstillstand und
die Grundlagen eines Friedens überein kamen. Letzterer ward noch in
demselben Monate <26. Dezember) zu Preßburg unterzeichnet. In
diesem Frieden opferte Oesterreich seinen Antheil an Venedig zu Gun-
sten des Königreichs Italien auf; es erkannte die Königswürde und
Souveränität der Churfürsten von Baiern und Nürtemberg und die
Souveränität des Churfürsten von Baden an. Es überließ an Vaiern:
die Markgrafschaft Burgau, die bisherigen Salzburgischen Antheile
an Eichstädt und Passau, die Grafschaft Tirol mit Trient und Bri-
ren, die sieben Vorarlbergischen Herrschaften, die Herrschaften Tett-
nang und Argen, dann die Stadt Lindau mit ihrem Gebiete; an
Würtemberg: die Grafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft Nellen-
burg/ die Landuogtei Altdorf, die fünf Donaustüdte (Ehingen, Mun-
derkingen, Riedlingen, Mengen und Sulgau), die Städte Villingen
und Brentingen mit ihren Gebieten, dann einen Theil des Breis,
gau's; endlich an Baden: den größer» Theil des Breisgau's,
die Ortenau und die Stadt Kostnitz. — Für diese großen Ver-
luste ward das bisherige Churfürstenthum Salzburg mit Verchtes-
gaden der Oesterreichischen Monarchie als ein Herzogthum einverleibt,
und dem Churfürsten von Salzburg dafür das bisherige Baierische
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494