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1.1. ELTERN 21
Ein solch fulminanter Start in einen neuen Lebensabschnitt mit Heirat, guter neuer
beruflicherPosition,mit der bereits auf S.16 erwähntenWahl zum2.Landesvorsitzenden
der ABJ und demKauf eines stattlichen Hauses in bester und zukunftsträchtiger Lage,
alles im Laufe des Jahres 1927, legte einen optimalen Grundstein für die kommenden
Jahre der Familie, die bis 1939 auch richtig gute Jahre für siewaren.
Das damals erworbeneAnwesen ist bis zumheutigenTag in Familienbesitz, genau ge-
sagt jetzt imBesitz des Sohnes des Autors, Hannes Bibel. Dieses Grundstück Pl.Nr.325
wurde von den ersten Bauherren, Johann undAnna Seuffert, 1863 erworben, die in den
Jahren danach ein Gebäude darauf errichteten, dessen Grundmauern bis heute vorhan-
den sind. Ein Anbau 1869, einige Besitzerwechsel, zuletzt der von 1904 und ein daran
anschließenderUmbauprägendieGeschichte desHauses bis zumErwerbdurchHansBi-
bel.36Dieser stellt einigeJahre später einenBauantragzurErweiterungderbeidenoberen
Stockwerke durch je einBadezimmer, der am15.3.1934 genehmigtwurde.37
Die erstenacht JahrederEhewarenkinderlos. Ich erinneremichanBemerkungen, daß
meine Mutter mehrere Abgänge erlitten habe. Gleichwohl deuten die vielen Bilder von
Feiern imAlbumdarauf hin, daß diese Jahre durchaus glücklichewaren.
Hans ging weiter engagiert seinem Beruf nach. Das Klassenbild der 8. Schulklasse
1933/3438 zeigen ihn als stolzen und selbstbewußten Lehrer gemeinsammit seinen 42 (!)
Schülern. Das Bild strahlt ein Einvernehmen zwischen Lehrer und Schülern und gleich-
wohl eine natürlicheAutorität des einen inBezug auf die anderen aus,wie es heute nicht
mehrdenkbar ist. Es dokumentiert zudem,daßHansBibel schondamalswie auch später
nach demKriege wohl vorwiegend die beiden letztenKlassen 7 und 8 unterrichtete, die
angesichtsdespubertärenVerhaltensder ausschließlichmännlichenSchülerwohl auchdie
schwierigsten waren. Einer seiner Schüler schreibt: Der Lehrer Bibel war auch ein sehr
netter Lehrer. 39
Mutmaßlich aufgrund seines breiten pädagogischen Interesses und vielleicht auch zur
Aufbesserung der durch den Hauskauf angespannten Finanzen unterrichtete Hans Bibel
von1927bis1929 inNebentätigkeitnochzusätzlichanderstädtischenBauschuleDeutsch,
Geschichte undRechnen und später 1937/38Werken.40
36WolfgangBibel,GeschichtedesAnwesensNürnberg,Schmausenbuckstraße37,2010,unveröffentlicht.
37Der Antrag vom 20.01.1934 mit der Nr.1070/V/34 befindet sich in den privaten Unterlagen des
Autors.
38FAHB4, S.1.
39http://www.moegeldorf.de/geschichte/zeitzeugen/h&w/h&w.html, Zugriff 5.9.2015. Die dortigen
Mutmaßungen zumeinenEltern treffen teilweise allerdings nicht zu.
40PersonalaktHansBibel, StadtarchivNürnberg, C 18/IINr.8897.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427