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134 KAPITEL2. KINDHEIT
gebnissemehrerer Läufe vierter.139Die imAlbumvon demEreignis zeugendenBilder140
beeindrucken durch die Professionalität der Veranstaltungmit Hunderten von Zuschau-
ern, die die Rennbahn dicht säumten. Vielleicht war ich 1952 nochmal mit der gleichen
Kiste dabei vielleicht aber auch nicht, da nach heutigen Informationen imWeb die
Juniorklasse nur bis zumvollendeten 13tenLebensjahr reichte.
Auchausheutiger Sicht stellt sichdie derartigeErfahrung eines 12-Jährigenals einun-
schätzbarerWert dar.DerBau eines Fahrzeugsmit einfachstenMitteln erschließt dessen
Funktionen, etwa die einer Lenkung oder einer Bremse, in einerWeise, wie es der beste
Schulunterrichtniebewerkstelligenkönnte.DieZusammenarbeitmiteinemfähigenHand-
werker öffnet dieAugen für unvorstellbar viele kleineDetails desWerkens.141Aber auch
dieKonzentration auf dieRennsituation unter Einsatz aller denkbarenTricks (Anschub-
unterstützung, Eintauchen desKopfes zurVermeidung des Luftwiderstandes usw.) sowie
dabei das Erlebnis, imRampenlicht bzw. unter demSchall der die ganze Straße entlang
hallendenLautsprecher zu stehen, sindwohl fürdasganzeLebenprägend.Vorallemhabe
ich dabei lernen können, wieman einProjekt neben allen sonstigenVerpflichtungen und
Tätigkeitenkonsequent imZeitplanzuEndeundzumErfolg führt, eineErfahrung,die ich
inmeinemLeben dann unzähligeMale nutzen und immerwieder verfeinern konnte. Die
VeranstalterhabenübrigensdieTeilnehmerdanachzumprofessionellenNorisringRennen
und dort sogar ins Fahrerlager eingeladen und damit geschickt eine Beziehung zwischen
der eigenen Erfahrung und einer solchenGroßveranstaltung hergestellt. Aus dieser Ver-
bundenheit heraus fand ichmich noch 1957 bei diesem traditionellenRennen ein, was in
einerBilderserie inmeiner Sammlung vonDiapositiven seinenNiederschlag fand.
Im Jahre 1953 kam ich zu einer eigenenKamera.Möglicherweise habe ich siemirmit
denGeldgeschenken zumeinerKonfirmation anschaffen können, die amEnde diesesAb-
schnitts zur Sprache kommenwird. Nun begann ich auchmein erstes eigenes Fotoalbum
FAWB3 anzulegen. Auf dessen Seite 5 findet sich dann auch ein Bild vom Seifenkisten-
rennen 1953, das ich damals quasi als pensionierter Rennfahrermit überlegener Geste
Ein alter Sport ... betitelte.
Schon weiter oben in diesemAbschnitt habe ich vonmeinem ungewöhnlichen Taten-
drangunddemgroßenPensumangezielt ausgewähltenunddannauchkonsequentdurch-
geführtenUnternehmungen gesprochen undwir sind auch jetztmit deren Schilderungen
139Notizen inFAWB1.
140FAWB2, S.50f.
141HerrHüttinger ist leider schonbalddarauf in sehr jungenJahrenanKrebsgestorben.FrauHüttinger
erzählte, daß er morgens Blut gespukt habe und dannmit einem resignierenden Frau, jetzt ist's aus
gestorben sei, was mich verständlicherweise besonders tief berührte und in einer Notiz im Tagebuch I,
kurzTBI, S.79, seinenNiederschlag fand.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427