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146 KAPITEL2. KINDHEIT
sollte dort Gymnastikunterricht erhalten, habe dies aber nur sehr kurze Zeit über mich
ergehen lassen.Meine Schwester war in dieser Hinsicht williger, bezahlte es eines Tages
jedochmit einemdabei gebrochenengroßenZehen. ImAnschlußandieGymnastikstunde
ging meineMutter dann in der Regel in der Stadt Besorgungen machen. In vielen Ge-
schäften dort war sie infolge häufiger Vorsprachen persönlich bekannt, beispielsweise im
TeppichhausWüst undTaufelder in der Sterngasse, das durch eine entsprechend häufige
Erwähnung tief inmeinGedächtnis verankertwurde.
Meine Eltern führten getrennte Kassen, nicht zuletzt weil meine Mutter Vermieterin
des imAbschnitt 2.3.2bereits genannten2-Familienhauses inRothwarunddieseVerwal-
tung in völlig eigener Regie in Händen hielt.Wie schon beimWiederaufbau des Hauses
oblagen ihr auchweiterhindieKontakte zuHandwerkern, die ausverschiedenenAnlässen
immer wieder herbeigerufen werdenmußten. So war sie 1952 beim dann endlich durch-
geführtenAusbau der Veranda163 zu unsererWohnung erneutmit ihren entsprechenden
Fähigkeiten gefordert. Dieser letzte Bauabschnitt zumWiederaufbau des Hauses nach
der Kriegszerstörung war aus finanziellen Gründen, wie in Abschnitt 2.4.1 erwähnt, zu-
rückgestellt worden.Vermutlich durch denTodmeinesGroßvaters und einen sich daraus
ergebendenErbanteil konntedieseHürdenunendlich siebenJahrenachKriegsende
genommenwerden.Ohnedas auchhierwieder zumEinsatz gebrachteundgenerell beein-
druckendeOrganisationstalentmeinerMutter hätten sich die übrigenFamilienmitglieder
nicht ganz auf ihre eigenenRollen konzentrieren, dabei Erfolge erringen und sich gleich-
wohl auf ein jederzeit stabiles und angenehmes Zuhause verlassen können. Sie hat damit
einenentscheidendenAnteil anunserennachaußensichtbarerenErfolgen.Dies trifftnicht
zuletzt auch aufmeinenVater zu, wiewir gleich sehenwerden.
AusdemKreis derTeilnehmerinnenderGymnastikschule entstand ein engerKreis von
Freundinnen, die viele gemeinsameUnternehmungenwiebeispielsweiseRadtouren164und
gegenseitigeEinladungenorganisierten.Darunterwar auchdie imAbschnitt 2.5.2 bereits
genannte FrauPähler. IhrMannwar derDirektor derNoris-Brennerei inMögeldorf, die
einendamalsbekanntenWeinbrandherstellte.DarunterwarweiterFrauEmmaTrapp,die
Frau des Zimmermanns und Schreiners JakobTrapp aus derGleißhammerstraße 131.165
All diese besaßendamals auch schonAutos,mit denendann auchAusflügewie beispiels-
weise nachPommersfelden unternommenwurden.166
163FAWB3, S.4.
164FAHB5, S.29.
165http://www.moegeldorf.de/geschichte/trapp/trapp.html, Zugriff 6.9.2015.
166FAHB5, S.28f.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427