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3.5. STUDIUM 229
wicklung undVerbesserung von Isolierstoffen und speziell ua. an der Frage, wieman aus
einemAsbestschlammgemisch Spuren von Eisen entfernen kann, die durch vorangegan-
geneBearbeitungsprozesse dort hineingelangtwaren.AusdemGemischwurde Isolierma-
terial hergestellt, dessen Isolierwirkungdurch solcheEisenspäne zunichtegemachtwerden
konnte. Als Abhilfe wurde das Schlammgemisch über einenMagneten gespült, was das
Problemabernurmangelhaftbeseitigte. Ich schlugdeshalbQuerhindernisse aufdemMa-
gneten vor, an denen dieEisenspäne aus demSchlammstromdeutlich besser aufgehalten
werden konnten. Diese naheliegende Idee und ihre Realisierungwurde von denKollegen
Bibelsche Rutsche getauft. Während dieser Beschäftigung bekam ich auch die Gele-
genheit, Einblick in die Produktionsabteilung, vor allem amFließband, zu nehmen. Der
betreuendeAkkordarbeiter dort hatmich damit beeindruckt,mit welcher Überlegenheit
er sich von demAkkorddruck durch gezielte Zeiteinteilung befreite.
DerangenehmeundwichtigeNebeneffektdieserzweitenTätigkeitwarein füreinenStu-
denten ganz ordentliches Verdienst, das neben einer vonmeinen Eltern erbetenen finan-
ziellen Unterstützung144 die Voraussetzung für die Anschaffung eines besserenAutos im
darauffolgenden Jahr 1960 schuf.DurchTraudlwar ichmehrfach imHausdesGeschäfts-
führers einer Nürnberger VW-Vertretung, Herrn Stadler, verkehrt.145 Im Gegensatz zu
dessenFreundDr.Engelhardt (TraudlsVater)war diesermir sehr zugetanundverkaufte
mir daher einen relativ neuen und gepflegten VW-Käfer mit einemKilometerstand von
etwa 80.000 für erinnerte 2.000DM.Dadurch konnte ichmir für das fünfte Semester ein
Zimmer inErlangen ersparen, dadieStreckevonZuhausemit einemWagen ja inweniger
als einer halben Stunde täglich überwundenwerden konnte. Das Fahrzeug hatmir dann
ein Jahrzehnt lang ohne nennenswerteProbleme allerbesteDienste geleistet.
Das Studium in den drei Semestern 3 bis 5 wurde ab dem zweiten Studienjahr im
Vergleichmit demAnfangssemester deutlich entspannter. Ich hattemir das erforderliche
Wissensniveau inzwischen gut erarbeitet und konnte dem in denVorlesungen dargebote-
nen Stoff ohne besondere Schwierigkeiten folgen und ihn gut verarbeiten. Auch die Zahl
derwöchentlichenVorlesungsstundenhatte sichgegenüberdemerstenSemester auf etwas
mehr als 15 erheblich reduziert. Von den insgesamt 15 im Studienbuch146 für diese drei
Semester gelistetenVeranstaltungenmöchte ich nur aufwenige eingehen.DiePhysikwar
nun geprägt von den beidenPhysikern undOrdinarienErichMollwo (1909 1993)147 und
144Brief anmeinenVater vomJuli 1960,AOKorrespondenz.
145FAWB3, S.32,36.
146Studienbuch fürWolfgangBibel, 1958 1963,AO1.4 (Studiendokumente).
147https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mollwo, Zugriff 4.3.2016.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427