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3.5. STUDIUM 275
diegernevon ihremSportwagenSpitfire (derFirmaTriumph)schwärmte.Dasalles spielte
aber in den Stunden heißer Liebe inmeinemZimmer imPfarrhaus vonObergurgl, aber
auch in den übrigen Stunden unseres Zusammenseins überhaupt keine Rolle. Es spiel-
te aber sehr wohl nach unserem bitteren Abschied eine Rolle. Denn nachMonaten des
Austausches heißer Liebesbriefe und der von ihr wegen unvorhergesehener Umstände
schließlichabgeblasenen Planungeines so ersehntenWiedersehens inLondonbegab sie
sich schließlich zur Heilung von dieser Affäremit einemDeutschen in eine Badekur.276
IchhabesiedahererstJahre späterEndeMai1976vonLondonauserstmalsundeinmalig
zu einemZeitpunkt besuchen undwiedersehen können, zu dem sie als Holly Sherwell in
Macclesfield von denPflichten einer Ehefraumit vierKindern bereits völlig inAnspruch
genommenwar.
DasWiedersehen mit Silvia Scheel in Malbun habe ich schon im Abschnitt 3.5.2 er-
wähnt.DieZärtlichkeitenmitAliceDrochner in blühenderWiese erfrischtenmein immer
noch trauriges Herz. Ursula Schüler war eine tolle Reiterin, konnte mein Herz dagegen
nichtwirklich erwärmen. ElfiGerhard lernte ich imSchwimmbadmit ihren beiden Zwil-
lingsbuben kennen, und ich erinnere mich gerne an die Schäferstündchen mit ihr. Die
LiebesaktemitRitaWalterwarenwohl für beide sehr erfüllend. ImSommer 1967buchte
ich erstmals undbislangauch letztmals einepauschaleFlugreise undzwar zu einem
Feriendorf bei Tortorella am tyrrhenischenMeer.277Auchwenn dieRegionwunderschön
unddurchdasnaheliegendePaestumauchkulturell sehrattraktivwar, versuchte ichkurz
nachderAnkunft erfolgreich,meine zweiwöchigeBuchung auf eineWoche zu reduzieren.
DennauchwenndieweiblichenFeriendorfbewohnerinnennur soaufLiebesabenteuerwar-
teten, wurdemir schnell klar, daß ichmichmit keiner von ihnen näher einlassen wollte.
In gewisserHinsichtwar ich ein nicht ganz einfacherEinzelgänger geworden.
ImHerbst1967brach ichsehr frühzueinerFahrtnachGarmischauf,umdortvonHam-
mersbachdurchdasHöllentaldieZugspitzezuersteigen.FürdiesenAufstiegwerdenheute
Steigeisen, SteinschlaghelmundKlettersteigausrüstung empfohlen und zurÜberwindung
der gut 2.200Höhenmeter 8StundenAufstieg und5-6StundenAbstieg angesetzt.278Mit
Ausnahmemeiner gutenBergschuhedachte ich zu jenerZeit nicht an einederart aufwän-
digeAusrüstung. Infolgemeiner intensivenArbeit anmeinerDissertationwar ich auch in
keinerWeise trainingsmäßig auf eine solcheAnstrengung vorbereitet.Während desAuf-
stiegskamichvielleichtaufguthalberHöhemit einemjungenPaarausBielefeld,das sich
bereits auf demAbstiegbefand, in ein sehrnettesGespräch.Währenddes restlichenAuf-
276AOKorrespondenz.
277https://de.wikipedia.org/wiki/Tortorella, Zugriff 25.4.2016. FAWB3, S.41.
278http://www.hoehenrausch.de/berge/zugspitze/, Zugriff 26.4.2016.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427