Seite - 293 - in Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
Bild der Seite - 293 -
Text der Seite - 293 -
4.1. QUALIFIZIERUNGALSWISSENSCHAFTLER 293
mit glücklichemAusgang apostrophiertworden.Die dazu soeben gemachtenÜberlegun-
gen steuernweitere Erklärungen für das zugrundeliegende allgemeinerePhänomenbei.
AbAnfang 1971warendieMietangelegenheitendannalso zunächst einmal unterDach
und Fach. Die bisherigenMieter im zweiten Stock verblieben noch bis Ende 1976. Der
Mann praktizierte als Arzt in Mögeldorf. Er verlor in dieser Zeit seine bald schwer er-
krankte Frau, was dann zumAuszug führte. Die vonmir neu eingeworbenenMieter im
ersten Stock wohnen dort noch bis heute, wie ich bereits im Abschnitt 3.5.4 erwähnt
habe. Nur bei denMietern im Parterre ist mir damals erst- und bis heute einmalig ein
echter Fehlgriff unterlaufen.Denn es stellte sich bald heraus, daß die Frau unter starkem
Alkoholismus litt unddie ganzeFamilie dadurch zunehmendverwahrloste.Nurdurchdie
finanzielle Großzügigkeit des Vaters der Frau konnte die eskalierende Situation 1972mit
einem fürmich schadlosenAuszug der Familie gelöst werden, der dann eine neue, solide
Mietpartei folgte.
Unsere amBeginn desAbschnitts 4.1 beschriebeneWohnung inObermenzingwar für
unsere kleine Familie fürs erste durchaus angemessen und ausreichend.WenigeMonate
nachmeinemDienstantritt an der TU keimten inmir jedochÜberlegungen imHinblick
auf ein eigenes Zuhause auf. Infolgemeiner eigenenKindheitserfahrungwußte ich nur zu
gut von demunschätzbarenWert, denmein ElternhausmitGarten fürmich undmeine
jugendlicheEntwicklungdargestellthatte.SoempfandichquasieineVerpflichtung,meiner
Tochter ein solches Zuhause nicht vorenthalten zu dürfen und der ganzenFamilie zu den
eigenen vier Wänden und einem Garten darum zu verhelfen. Auch wenn es angesichts
meiner zudiesemZeitpunkt nochungewissenberuflichenKarriere dafür viel zu frühwar,
begann ich imSommer1969damit,Grundstücksangebote inderZeitungzustudierenund
entsprechendeObjekte dann auch zu besichtigen.
In der Folge solcher sporadischen Grundstücksbesichtigungen kam ich eines sonnigen
Tages auch zudemGrundstück in derRotkäppchenstraßemit der heutigenNummer 91b
inWaldperlach.Eswar eingebettet in ein großesGartengeländeundnur in denNachbar-
grundstücken seiner Ost- und Nordseite stand je ein zweistöckiges Gebäude. Ich setzte
mich dort ins Gras dieser friedlichen Oase mit stattlichem altemBaumbestand und ge-
noß seineRuheweitabvonder nächstenStraße.Hier könnteman sich einenheimatlichen
Wohnplatz errichten! Unverzüglich zeigte ich denPlatz auch Jutta. Auchwenn sie nicht
den Schimmer einerAhnung hatte, wie sich ein solches Projekt in unserer Situation ver-
wirklichen ließe, war sie sofort einverstanden.
Leidermußte uns der sofort kontaktierteVerkäufermit derNachricht enttäuschen, daß
bereits mit einem anderen Interessenten die Vertragsverhandlungen kurz vor dem Ab-
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427