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310 KAPITEL4. FORSCHERLEBEN
AusdenUSAsindwir jaohneAutozurückgekommen.Da ichbereitsvorderUSA-Reise
ein überzeugterBMW-Fahrerwar, kaufte ich in den erstenTagennachunsererRückkehr
auch gleich einen neuen 4-türigen BMW1800, der der nunmehr vierköpfigen Familie in
denFolgejahren zuverlässigeDienste leistete.
AuchwennallebislanggeschildertenberuflichenundprivatenAufgabennachderRück-
kehr aus den USA ja durchaus einen nicht unbeachtlichen Umfang ausmachten, sah ich
als meine Hauptaufgabe für das folgende Jahr den Bau eines Hauses auf unserem 1969
erworbenenGrundstück inWaldperlach an. Im obigen Unterabschnitt über unser USA-
Jahrhatte ichdasdortbezogeneGehalt genannt, das ohnebesondereSparanstrengungen
und trotz der erheblichenReise- undUmzugskosten umgerechnet inDMeine beachtliche
Summe ergab, die ichmit demTUM-Gehalt niemals hätte ersparen können. Auf dieser
finanziellenBasis war ich nun entschlossen, denHausbau sofort zuwagen.
Wie oben im Unterabschnitt Privatleben erwähnt, erbrachte uns der Umzug in eine
BedienstetenwohnungdenAnspruchauf ein indenerstenJahrenquasi zinslosesDarlehen
von DM 20.000, auch wenn angesichts der geschilderten Umzugsproblematik der Preis
dafür hoch war. Zusätzlich erhielt Jutta als Flüchtlingskind ein ebenfalls quasi zinsloses
Darlehen vonDM13.200. Juttas SchwesterChrista und ihrMann halfen uns zudemmit
einem günstigenDarlehen vonDM30.000. Das ergab schonDM63.200 ohne besondere
Belastung.Den erforderlichenRest finanziertenwirmit einem entsprechend angesparten
Bausparvertrag,47wofür eben vor allemdas in denUSAersparteGeld eingesetztwerden
konnte. Die Finanzierung stand also undwar wie bei mir üblich auf Kante genäht.Wir
mußten daher in den beiden Folgejahren trotz doppelten Einkommens weiterhin recht
sparsamhaushalten.
Ich konntemich daher nun auf dasVorhaben als solches konzentrieren. Vor allem stu-
dierte ich wochenlang die Angebote der Hersteller von Fertighäusern. AmBeginn dieses
Abschnitts 4.1wurde bereits erwähnt, daß unser Institut 1969 in ein neuesGebäude ein-
gezogen war. Durch mein Aufrücken in die zweite Führungsebene kam ich auch in den
Kontaktmit demArchitekten dieses neuenGebäudes.Wie für eine TU angemessenwar
dieser aus dem eigenen Hause. Genauer gesagt waren es derer zwei bestehend aus dem
Professor und seinemOberingenieur Ernst Bogenberger.Wie das in der Ordinarienuni-
versität der damaligen Zeit üblich war, heimste der Professor alle Ehre (und wohl auch
nicht zu knapp bemessene Honorare) ein, während sein Oberingenieur den Großteil der
Arbeit übernehmenmußte. Herr Bogenberger erinnerte auch gerne daran, daß er bei der
Gestaltung eines Teiles der Villa Hammerschmidt in Bonn verantwortlich mitwirkte, in
47Die imGrundbuch eingetragenenKredite beliefen sich schließlich auf knapp 200.000DM.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427