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4.1. QUALIFIZIERUNGALSWISSENSCHAFTLER 311
der damals der Bundespräsident residierte. Seine Fähigkeiten sollten also fürmeinHaus
mehr als ausreichen, zumal ermir einen kollegialenPreis für seineArbeit zusagte.
Durch meine Studien von Fertighausplänen hatte ich bereits eine relativ feste Vor-
stellung vom Grundriß unseres Hauses, was zu intensiven Diskussionen mit Herrn Bo-
genberger führte, der gerne seinen künstlerischen Neigungen freien Lauf gegeben hätte,
die nicht ganz im Einklang mit meinen rational begründeten und nutzungsorientierten
Überlegungen standen.Heraus kam schließlich ein schönerKompromiß eines ebenerdigen
Einfamilienhauses mit Flachdach, das sich bis heute wunderbar in das Grundstück mit
einemhalbenDutzendalterBäumeeinfügt undüber sechsZimmerverfügt.Es realisierte
meine Vorstellungen zur Raumaufteilung, trug aber in den gestalterischen Details ganz
dieHandschrift desArchitekten und erwies sich daher als das schöneResultat einer sich
bestens ergänzendenKooperation.
Nach demEingang der behördlichen Baugenehmigungmachte ichmich sofort auf die
Suche nach geeigneten Baufirmen. Da unser Baujahr 1972 ausgerechnet in das Jahr der
OlympischenSommerspiele fiel, die imgleichenJahr inMünchen stattfanden, handelte es
sichdabeiwegenderdurchdieOlympiadeverursachtenvölligenAuslastungdesBaugewer-
bes inMünchenumeine besonders schwierigeAufgabe, die ich gleichwohl recht gut lösen
konnte. Dabei mußman sich aber vor Augen halten, daß ich Bauherr in der klassischen
Weisewar,der sichalsoumjedesderbeteiligtenGewerkekümmernunddie erforderlichen
Terminabsprachen entsprechend koordinierenmußte. Ich übernahm die gesamte Baulei-
tung, war daher täglich auf dem Bau, um die korrekte Ausführung der durchgeführten
Arbeiten zu kontrollieren und Fehler sofort zumonieren. Und wenn Not amMann war
oder sich ein teurer Handwerker einsparen ließ, dann übernahm ich oft auch selbst die
Durchführung der entsprechendenArbeiten. Bei Fragen oder Problemen standmir Herr
Bogenbergermit seinem fachmännischenRat gerne zur Seite.
SoerfolgtederersteSpatenstichAnfangMai1972undbereits imNovemberdesgleichen
Jahreszogenwir inunseremneueneigenen,wenndamalsauchnochunfertigenHeimein.48
Mit keinem der sorgfältig ausgesuchten und dann beauftragten Firmen für die mehr als
zehnGewerkewieMauerer undVerputzer, Erdbauer, Zimmermann,Dachdecker, Schrei-
ner, Installateur, Heizungsbauer, Elektriker und Fließenleger gab es irgendwelche gra-
vierenden Probleme vor allem, weil ich die unvermeidlichen Fehler sofort monierte und
diesedaherumgehendundbereitwilligbehobenwurden. InfolgederSorgfalt, die ichbeim
Einholen der Angebote und der Prüfung der Aufmaße und der sich daraus ergebenden
48FAWB5, S.2, zeigt Bilder vomZustand desAnwesens kurz nach demEinzugmit unfertigenAußen-
anlagen. Dort ist auch unser BMW1800 zu sehen. Der Carport wurde erst 1974 gebaut, wie die Bilder
imFAWB5, S.14, zeigen.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427