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4.2. KIETABLIERUNG 355
wo ichmitmeinen befreundetenKollegenAlanBiermann undDonald Loveland eng und
fruchtbar zusammenarbeitete.117 Im anschließendenWintersemester 1985/86 vertrat ich
dannnochdenvakantenLehrstuhl anderTUDarmstadt, auf den ich späterberufenwer-
den sollte. BeimZustandekommendieserVertretungsprofessur engagierte sichHerrProf.
Hans-JürgenHoffmann inbesondererWeise. Für einenMonatwar ich aufEinladungvon
Frau Prof. Luigia Carlucci Aiello 1983 zudem als Gastprofessor an der Universität Rom
tätig.118
All diese Erfolge deutete ich als eine Bestätigung dafür, daß ich dem Druck meiner
Vorgesetzten zurecht nicht nachgegeben undmeine Habilarbeit nicht wie von ihnen ge-
wünscht zurückgezogenhatte. Sie barg ein so großesPotenzial, daß ich allein es inhaltlich
gar nicht ausschöpfen konnte. Darin lag auch ein großesMankomeiner Situation. Auch
wenn ich jeweils vorübergehend an anderenHochschulenVorlesungen halten konnte, er-
öffnete das nicht dieMöglichkeit, Studenten fürmeineArbeitsrichtung zubegeistern und
durchMitarbeit imRahmenbeispielsweise vonDiplomarbeiten einzubinden und zu qua-
lifizieren. Denn nach kurzer Zeit war ich ja immer wieder zurück an der TUM, womir
eine solche selbständigeBetreuungvonStudentenvollständigunmöglichgemachtwar. So
blieb ich insoweit für Jahre fachlich erst einmalweitestgehend aufmich allein undmeine
Mitarbeiter gestellt, von denen noch dieRede seinwird.
Jededieser auswärtigenBeschäftigungenwarnatürlichauchmit einemenormen logisti-
schenAufwandverbunden, der letztlich zuLastenmeinerwissenschaftlichenArbeit ging.
Ohne jegliche sekretarielleHilfemußte ichalles selbst organisieren.DieZahlmeinerWoh-
nungen vergrößerte sich in diesen Jahrenbis 1987 vonden inAbschnitt 4.1 genannten 21
auf nunmehr 26, wobei ich hier auch dieGästehäuser hinzuzähle, in denen ich immerhin
Monate gelebt habe.Auch die Zahl derArbeitgeber, von denen ich bis ins Jahr 1987 ein
Gehalt bezog,wuchs auf im akademischenBereich rekordverdächtige 14 an. Ich kenne so
viele Universitäten in derWelt von innenwiewohl kaum eine|rmeinerKolleg|inn|en. Es
ist daher wohl mehr als offensichtlich, daß es mir in meiner beruflichen Laufbahn alles
andere als leicht gemachtwurde,meineForschungen inRuhe betreiben zu können.
117Wie schon bei früheren befristeten Tätigkeiten an anderen Hochschulen hatten auch die hier be-
sprochenen den angenehmenNebeneffekt eines imVergleich zumeinemGehalt als Oberassistent an der
TUMweithöherenEinkommens.AnderDukeerhielt ichbeispielsweise einmonatlichesGehalt von4.000
Dollar.
Auf S.50 imFAWB7(1) finden sichBilder vonmeinemApartment bei Frau Silver dort und dessenUm-
gebung.WeitereBilder von derRegion inDurham zur ZeitmeinesAufenthaltes befinden sich inmeiner
Sammlung vonDiapositiven.
118FAWB6, S.35.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427