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4.2. KIETABLIERUNG 373
Ich erinnere daran, daß sich in den Jahren bis 1975 unsere persönliche Situation in
nahezu optimaler Weise stabilisiert hatte. Meine attraktive Frau Jutta und ich waren
glücklich verheiratet. Wir hatten zwei hübsche und aufgeweckte Mädchen, die uns nur
Freude bereiteten. Unser 1972 neu gebautes und bis 1974 in allen Details vollendetes
Haus inWaldperlach ließ keinerlei Wünsche offen. Jutta unterrichtete als Studienrätin
fürEnglischundFranzösischmit reduzierter Stundenzahl imnahegelegenenOttobrunner
Gymnasium.Durch denDoppelverdienst und die zusätzlichenMieteinnahmen gestaltete
sichunserefinanzielleSituationtrotzdervomHausbauverbliebenenSchuldenzunehmend
entspannter.
ImSeptember 1975 kamenMiriamund1978Nora in dieGrundschule, diewenige hun-
dertMeter vonunseremHaus entferntwar,173und1979bzw. 1982 insOttobrunnerGym-
nasium, das sie bequemmit demFahrrad erreichen konnten. 1983 und 1986 feierten die
beiden jeweils ihre Konfirmation in der Kirche inWaldperlach.174 Über die schulischen
Kontakte lerntenwir Familien in der näherenUmgebung kennen. So freundetenwir uns
mit denFamilienBorst undGroß an.175ZudemgingenMiriamzumBallett- undKlavier-
unterrichtundNorazumGeigenunterricht.BeidehattenvieleFreundinnen indernäheren
Umgebung.UnsereFamiliewardamit imBereichWaldperlach-Neubiberg-Ottobrunngut
integriert. Nurmit zwei der angrenzendenNachbarn gab es ein paarRangeleien, was die
Integration natürlicherweise eherweiter festigte.176
Endlich fand ich nachdemAbschluß derArbeiten anHaus undGartenwieder Zeit für
dieMusik. So erwarb ich Anfang 1974 einen Flügel derMarke Feurich .177Auch wenn
ichmich ganz auf das Violinspiel konzentrierte, so hatte ichmeine Fertigkeiten auf dem
173FAWB5, S.20,38.
174FAWB6, S.28.
175Ursula siehtman auf S.25 imFAWB5.
176Der östlich angrenzendeNachbarDr.Greiner hatte eine dreiMeter breite Zufahrt zu seinemGrund-
stück, die östlich neben undparallel zu unserer ebenfalls dreiMeter breiten Zufahrt lag, von dieser aber
durch einen 50Meter langenundvöllig funktionslosenZaungetrenntwar (s. S.20 imFAWB5). Statt ihn
zu beseitigen, was beispielsweise die Schneeräumung imWinter für beide erleichtert hätte, ließ ihnHerr
Greiner sogar eigensumeinigeZentimeterversetzen,weil er vorher tatsächlichaufunseremGrundstand.
DieBeseitigungdieses Zaunes konnte daher erst nachdemToddiesesEigenbrötlers verwirklichtwerden.
Der südlicheNachbar, HerrRektorRaimundMeixner, verfügte imdem zu uns hin gelegenenTeil seines
Gartensüber einaltesunddünnwandigesGartenhäuschen (s.FAWB6,S.35), das er aneineMusikergrup-
pe vermietete, die mitWatt-starken Verstärkern Boden undWände in unseremHaus erbeben ließ. Da
HerrMeixner darüber nicht mit sich reden lassen wollte, konnte ich ihn erst mit aus gut-nachbarlicher
Sicht drastischenMaßnahmen (AutowaschenmitMusik aus demAutoradio vor seinerTerrasse) zurEin-
sicht bringen.
Beide Nachbarn waren deutlich älter undwollten sich von den jüngerenNachbarn auch dann nicht be-
lehren lassen, wenn diese die besserenArgumente auf ihrer Seite hatten.
177http://www.feurich.com/de/home/, Zugriff 19.8.2016. (Das Instrument ist bis heute im damaligen
Wohnhaus an seinemPlatz geblieben.)
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427