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Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers
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206 KAPITEL3. ZIELSUCHE über spezifische Kompetenzen wie Lesen und Rechnen hinaus umfassend vorzubereiten, ist ebenso eine völlig undurchsichtige Grauzone geblieben. Zudem hat mir mein Vater einmal offen gestanden, wie er zu denTheorien in der Pädagogik steht: Er habe so viele sogenannteReformen in seiner pädagogischenPraxismiterlebenmüssen, sagte ermir bei dieser Gelegenheit, daß er irgendwann den Entschluß gefaßt habe, sich davon völlig frei zumachen und nur noch seinem eigenen inneren pädagogischenGespür zu folgen, das in einer jahrzehntelangenPraxis geschärftwurde.Mir erscheintdiesdie einzigüberzeugende Einstellung für einendurch jahrelangePraxis erfahrenenund erfolgreichenPädagogen zu sein. ImGefolge einer derart eigenständigen Selbstbestimmtheit mag es dann durchaus vorkommen, daß ein beckmesserischerGutachter sich reflexhaft daran stört, wennder zu beurteilende Pädagoge sich nicht an detaillierte Vorgaben der neuesten pädagogischen Moderichtung hält.84 Kurz, dem bis heute üblichen Beurteilungsverfahren der pädago- gischen Leistungen einer Lehrkraft fehlt es eindeutig an rationaler Substanz; sie werden stattdessen zu einemüberwiegendenTeil von reflexhaftenEinschätzungen derGutachter mit entsprechendwenig aussagekräftigenEmpfehlungen dominiert. Die Aufgaben eines Rektors gehen aber weit über den von ihm gehaltenenUnterricht hinaus, denwirbeiHansBibel bishierher inBetrachtgezogenhaben.AnderHolzgarten- schule bestanden bei Amtsantritt von Hans Bibel besonders schwierige Verhältnisse .85 Diese waren in erster Linie dem Krieg geschuldet. Das Schulgebäude war am 2.1.1945 fast vollständig zerstört worden. Die auf etwa 23 Klassen aufgeteilten etwa 1400 Schü- ler|innenwaren daher größtenteils für Jahre imGebäude der Scharrerschule ausgelagert. ErstAnfangJanuar 1949konntedermitHilfe desNürnbergerHandwerks renovierteAlt- baumit11(abAugust1949:12)SchulräumenundeinerkleinenFeierstundewieder seinen Betrieb aufnehmen.86Als ersterBauabschnitt für einenNeubauwurde nachdemDienst- antritt meines Vaters bis 1959 der Nordflügel errichtet. Bei dieser auch den Rektor voll in Beschlag nehmendenAufgabe kamen ihm seine gutenBeziehungen imRahmen seiner politischenÄmter sehr zugute. Die Einweihung fand am25.5.1959 statt. Der letzte Bau- abschnittmit Turnhalle I und II wurde am 1.6.1965 eingeweiht. Nach Fertigstellung der Schule zogen auchKlassen der benachbartenBerufsschule ein, sodaß nach einer Aufstel- 84Schon im Abschnitt 1.1.1 wird von der Lehrprobe von Hans Bibel berichtet, in der er sich schon damals über allzu strenge pädagogischeRegeln offenbar einfach hinweggesetzt hatte. 85Personalakte, S.116, aaO. Fußnote 80. 86NürnbergerNachrichten vom15.01.1949. Die hier und im Folgenden wiedergegebenen Details sind den im Stadtarchiv Nürnberg unter C 24 Nr.72,73, 1945 1972, vorliegendenUnterlagen entnommen, diemir Herr Christof Neidiger am 12.1.2016 freundlicherweise übermittelt hat. Sie unterscheiden sich etwas von den Angaben, die in den folgenden Quellen zu finden sind: OttoBarthel, Die Schulen inNürnberg 1905 1960, Nürnberg 1963, S.141f sowie http://www.holzgartenschule.de/Geschichte.htm, Zugriff 8.1.2015.
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Reflexionen vor Reflexen Memoiren eines Forschers
Titel
Reflexionen vor Reflexen
Untertitel
Memoiren eines Forschers
Autor
L. Wolfgang Bibel
Verlag
Cuviller Verlag Göttingen
Ort
Göttingen
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
464
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 1
    1. Zur Rolle von Memoiren 1
    2. Die Motivation zu diesem Buch 3
    3. Zum Inhalt 7
  2. Vorfahren 11
    1. Eltern 12
      1. Vater 12
      2. Mutter 17
      3. Ehepaar 19
      4. Um und nach 1933 23
      5. Reserveoffizierslaufbahn 27
      6. NSDAP Mitgliedschaft 30
    2. Großeltern und Vorfahren 37
      1. Großeltern und Vorfahren väterlicherseits 37
      2. Großeltern und Vorfahren mütterlicherseits 42
      3. Zusammenfassung 48
  3. Kindheit 51
    1. Geburt 52
      1. VorKriegsbeginn 53
    2. Kriegsjahre 54
      1. Kriegsbeginn 55
      2. Die ersten Kriegsjahre 57
      3. Die letzten Kriegsjahre 63
    3. Die Zeit in Georgensgmünd 71
      1. Die Gmünder Zeit bis Kriegsende 72
      2. Die Gmünder Zeit nach Kriegsende 74
      3. Neuanfang 75
      4. Schicksalsschläge 76
      5. Spruchkammerverfahren 78
      6. Einschulung 84
      7. Leben in Gmünd 85
      8. Wiederaufbau 90
      9. Großeltern 93
      10. Erlebnisse 95
    4. Neuanfang in Nürnberg 100
      1. Nachwehen des Krieges 103
      2. Trittfassen 107
      3. Musik Die Anfänge 111
    5. Beginn der Gymnasialzeit 112
      1. Musikintensivierung 124
      2. Posaunenchor 125
      3. Gitarre 125
      4. Konservatorium 126
      5. Freizeitaktivitäten 129
      6. Basteln und Experimentieren 131
      7. Sport und Spiel 135
      8. Ausflüge und Reisen 139
      9. Gesundheitsprobleme 141
      10. Konfirmation 143
      11. Familie 144
  4. Zielsuche 153
    1. Ende der Gymnasialzeit 153
      1. Naturwissenschaftliche Fächer 154
      2. Sprachliche Fächer 156
      3. Restliche Schulfächer 162
      4. Schulisches Umfeld 166
    2. Jugendzeit 175
      1. Tanzstunde 179
      2. Englandkurs und Fahrschule 183
      3. Jugendliebe 187
      4. Reisen 194
      5. Ratio vor Glaube 196
    3. Familie 197
    4. Die väterliche Karriere 204
      1. Politische Karriere 208
    5. Studium 218
      1. Vorbereitungsphase 218
      2. Erlanger Studienzeit 224
      3. Freizeitgestaltung 231
      4. Hauptstudiumszeit 237
      5. Heidelberger Studentenleben 245
      6. Studium in München 249
      7. Promotionszeit 257
      8. Nebenbeschäftigungen 266
      9. Erreichtes Plateau 277
  5. Forscherleben 281
    1. Qualifizierung als Wissenschaftler 282
      1. Privatleben 289
      2. Erstes USA-Jahr 295
      3. Etablierung in München 305
      4. Wissenschaftliche Inhalte 315
    2. KI Etablierung 326
      1. Habilitationsverfahren 326
      2. Einschätzungen aus heutiger Sicht 331
      3. Karriere eines Gescheiterten 347
      4. KI Aktivitäten 356
      5. Privatleben 372
    3. Besser spät als nie 381
      1. Langer Marsch 382
      2. Vancouver 386
      3. Darmstadt 390
    4. Ruhestand 404
      1. Berufliches Wirken 405
      2. Bürgerliches Schaffen 407
  6. Resümee 413
  7. Stichwort- und Namensverzeichnis 427
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