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274 KAPITEL3. ZIELSUCHE
neu erworbenen zweitürigenBMW1600und erschienderDamenweltwohl auch sonst als
eine nicht allzu schlechtePartie.KeinWunder, daßnach einigerZeit sichwieder amourö-
se Kontakte einzustellen begannen, auchwenn ich als gebranntes Kindwenn überhaupt
dann vorsichtiger denn je zur Sache ging.Gleichwohl verzeichnen die langenMonate der
Suche nach einer neuen Liebe bis Anfang 1968 eine ganze Reihe von liebenswerten Be-
kanntschaften.
Mit derMusikstudentin Edda Schmidtke, diemich undmeineGeige inKöln auf dem
Klavier begleitet hatte, entwickelte sich eine jahrelangeBrieffreundschaft.Die netteGisa
Rasch litt leider vor allem unter der Trennung ihrer Eltern. Die Schwester und Jurastu-
dentinRosiWilhelmmeinesKlassenkameradenKunobrilliertemit Intelligenz und einem
Hang zumVerrückten.274 Ein Intimerlebnis mitMaria Obergrußberger, hatte ich schon
imAbschnitt 3.5.3 vorerwähnt. Auf einem internationalen Logik-Kolloquium in Hanno-
ver imAugust 1966 lernte ich die verheiratete KarenNelson kennen, die mir von da an
überschwängliche verkappte Liebesbriefe schrieb undmich sogar ausDenver in denUSA
anrief.Bei derFlötistinMonikaArmbruster achtete ichdarauf, denKontakt auf dasMu-
sikalische zu beschränken. Die liebe Heidi Aigner pflegte mich, als ich im Herbst 1966
imKrankenhausOberföhring amBlinddarmoperiertwurde, und setzte diesePflege auch
nachmeiner selbstverordnetenEntlassung noch einWeilchen inmodifizierter Form fort.
Bei dem schon weiter oben erwähnten Georgiades, dessen Vorlesungen ich nicht nur
wegender vielenZuhörerinnengelegentlichweiter besuchte, lernte ichdieRomanistikstu-
dentinRagneHarterkennen,die ineinervormaligenWohnungdesgroßenKnappertsbusch
inUntermietewohnte. Ihrhalf ichbeiderFertigstellungundfristgerechtenAblieferung ih-
rerMagister-Arbeit (heuteMaster-Arbeitgenannt)undlerntedabeidenDichterStéphane
Mallarmé kennen. Sie hatte sich während unserer Bekanntschaftmit einem langjährigen
Freund verlobt, wurde fürmich dadurch aber nicht weniger reizvoll. Mit ihr entwickelte
sich erstmalswieder eine richtig ernsthafteundauchnichtunerfüllteVerliebtheit. Sie füg-
te sich schließlich aber den konventionellenVerpflichtungen oder denVerlockungen eines
Lebens inWohlstand und heiratete ihren Verlobten (von dem sie dann wenig später
unddann alsMutter vonZwillingen wieder geschiedenwurde).
NachWeihnachten 1966 fuhr ich nachObergurgl imÖtztal zumSkilaufen.275Auf der
Straße dort sprach ich eine äußerst anziehende jungeFrau aus einerGruppe vonEnglän-
dern an.Wir verliebten uns in den vier verfügbarenTagen unsterblich ineinander. Holly
Robin war die an großenWohlstand gewöhnte Tochter eines erfolgreichen Industriellen,
274DerBrief vom8.2.1967 vonWernerHüller illustriert diesen Zug vonRosi, die schließlich sogar dau-
erhaft entsprechendeBetreuung benötigte.
275FAWB3, S.57. https://www.obergurgl.com/de-winter, Zugriff 25.4.2016.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427