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392 KAPITEL4. FORSCHERLEBEN
kooperierendesKollegium inDarmstadtnichtwieder antreffenwürde, vonder landschaft-
lichen Lage der UBC im Vergleich zu Darmstadt ganz zu schweigen. Zudem hatte ich
in der kurzen Zeit dort bereits wieder denNukleus von einerHandvoll an Studenten um
michgeschart,218derenBetreuungdurchmeinenWeggangneugeregeltwerdenmußte. Ich
konntemichmit der Universität so einigen, daß siemich erst einmal ein Vierteljahr be-
urlaubte, um jeglichesRisiko beimStart inDarmstadt auszuschließen, undmich danach
mit der unbezahlten, aber mit allen sonstigen Rechten eines Professors ausgestatteten
Stellung eines AdjunctProfessor ausstattete, einEhrentitel, den ich bis zumeinerPen-
sionierungbehaltendurfte und imRahmendessen ichnoch zweimal für jeweils etwa zwei
Monate vor Ort tätig war und dort beispielsweise Vorlesungen hielt. Umgekehrt lud ich
dortige Kollegen zuAufenthalten in Darmstadt ein, someinen FreundAlanMackworth
sowie Richard Rosenberg. Darüber hinaus etablierte ich ein Programm, das den besten
Studenten inDarmstadtdieMöglichkeit eines einjährigenStudienaufenthalts anderUBC
ermöglichte.Kurz,meineBeziehungenzurUBCbliebenauchweiterhin sehr intensiveund
wurden damit gekrönt, daß später einermeiner allerbesten Studenten,HolgerHoos, dort
zumProfessor berufenwurde und bis Ende 2016 als solcher dort tätigwar.219
Im privaten Bereich war der Abbruch meiner Zelte in Vancouver dagegen sehr leicht
vollzogen. Nach der Rückkehr meiner Hausvermieter in ihr Haus zog ich ins TRIUMF
GästehausderUniversität zurück.220Meinen ein Jahr altenundattraktivenMazdaRX-7
konnte ich zu einemgutenPreiswieder verkaufen.Mit derFahrt zumFlughafen samt all
meinemGepäckwurden die äußeren SpurenmeinerTätigkeit undmeinesAufenthalts in
Vancouver gelöscht.
InDarmstadt quartierte ichmich im ersten Jahr zunächst imHotel Prinz-Heinrich in
Griesheim mit einem Sonderarrangement ein und fuhr von unserem Haus in München
dorthin für jeweils etwa drei Tage in derWoche, die Fahrtmeist gemeinsammitmeinem
Mitarbeiter SteffenHölldobler, dessenFamilie inNürnbergwohnte.ErstnacheinigerZeit
mietete ich ein Apartment in der Dieburger Str. 77. Von Anfang an war mir klar, daß
nachMünchenundVancouver eine tiefereVerwurzelung in dieser äußerlich undkulturell
218Es handelte sich umHeidi Dangelmaier, V. Küchenhoff, Yunping Li, George Tsiknis undChristian
Wagner.
219All dieseArrangementsmit derUBC strafen zugleich die übleNachrede Lügen, dieHerrBauer und
seine Bäuerlinge inDeutschlandübermeinePerson verbreitet undmir so eine viel frühereProfessur in
meinerHeimat verbaut undmeineKarriere damit derart erschwert hatten.
Holger Hoos ist ab 2017 an der Universität in Leiden tätig, hält seine Verbindung mit der UBC aber
gleichwohlweiterhin aufrecht.
220Bei den beiden späterenAufenthalten, zu denenmichmeine Familie begleitete,mietetenwir jeweils
einmöbliertesApartment bzw.Haus, sodaß ich auch inVancouver auf insgesamtvier verschiedeneWoh-
nungen komme,womit sich dieGesamtzahl allermeinerWohnungen dadurch auf nunmehr 30 erhöhte.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427