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400 KAPITEL4. FORSCHERLEBEN
operationmitdemIndian Institute ofTechnology inKharagpur (Indien)undderGruppe
umPartha P. Chakrabarti, das von der Volkswagen-Stiftung finanziert wurde.241Unter
all diesen Projekten ragt vor allem das von der DFG geförderte nationale Schwerpunkt-
programmDeduktion heraus, das ich initiiert, konzipiert undwährend seiner sechsjähri-
gen Laufzeit geleitet habe. Dessen finanzieller Rahmen umfaßte insgesamt 20Mill.DM.
HierdurchwurdeDeutschland führend auf diesemauch technologisch bis heutewichtigen
Gebiet.Viele der damals beteiligtenForscher findetmanheute aufProfessuren nicht nur
inDeutschland, sondernweltweit verteilt.
Die inalldiesenProjektenvonuns inDarmstadterarbeitetenForschungsergebnisse fan-
den ihrenNiederschlag invielenHundertenvonPublikationen ebensowie inprototypisch
entwickeltenKomputersystemen.EinigeunsererSystemebzw. ihrespäterenAbkömmlinge
zählten in ihrerKategorie zu denweltweit führenden Systemen,was durchTeilnahme an
internationalenWettbewerben nachgewiesenwurde.Die inmeinerGruppe ausgebildeten
Mitarbeiter242 erreichten später ausnahmslos herausragende Positionen an Hochschulen
oder in derWirtschaft. Beispielsweise wurden fünfundzwanzigmeinerDoktoranden oder
Mitarbeiter später zu Professoren ernannt. Zwei weitere habilitierten und arbeiteten in
entsprechendenStellenebenfalls anHochschulen.Undvonweiterenneunundzwanzigweiß
ich, daß sie inderWirtschaft teilweise führendePositionen einnehmen.243DerLesermöge
mir den Stolz auf diese sichtbaren Erfolge verständnisvoll nachsehen, die vergleichsweise
herausragend sind, selbst wenn man dabei nicht berücksichtigt, daß ich wegen der be-
schriebenenProbleme anderTUMerst eineinhalb Jahrzehnte später als sonst üblich auf
eine dauerhafte Professur berufenwurde.
NebenLehreundForschungverfolgte ichauch indiesenanderthalbJahrzehntenmeiner
Professorenschaftwie schon indenJahrzehntendavorauchweiterhinviele zusätzlicheAk-
tivitätensoweitesdieverfügbareZeitnochzuließ.Fünfdavonseienabschließendbeschrie-
241Ohne das nachfolgend beschriebene Schwerpunktprogramm handelt es sich um eine Gesamtförder-
summe von über 5Mill.DM. In einerGesamtbilanz sind hierzu die über 7Mill.DManFördergeldern zu
addieren, die ich vormeinerAnstellung inDarmstadt eingeworben hatte.
242Eine (unvollständige) Liste von an meinem Lehrstuhl an der TUD vertraglich Beschäftigten weist
mehrals60Personenaus. IneinerGesamtbilanzkommendazunochdiebis1987vertraglichBeschäftigten
inmeinerMünchenerGruppe, die knapp 20Personen umfassen.
243Details hierzu finden sich in meinem Lebenslauf unter http://www.intellektik.de/index/Wolfgang-
Bibel.htm, Zugriff 30.8.2016.
Zur Einschätzung dieser Zahlen sei beispielsweise erwähnt, daß es bei einer konstanten Professorenzahl
genügen würde, wenn jeder Professor im Laufe seiner Karriere einen einzigen Professor ausbilden wür-
de.Würden dagegen alle Professoren wie ich 25 Professoren ausbilden, würde sich die Professorenzahl
innerhalb weniger Jahrzehnte ver-fünfundzwanzig-fachen. Zudem sei erwähnt, daß in all diesen Zahlen
die unzähligen Studenten nicht berücksichtigt sind, die unter unserer Betreuung lediglich Praktikums-,
Studien- oderDiplomarbeiten durchgeführt hatten und die wir danach naturgemäß bis auf wenigeAus-
nahmen aus denAugen verloren hatten.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427