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4.4. RUHESTAND 409
VonunseremSohnHanneswurde schon im letztenAbschnitt erwähnt,daßerdasGym-
nasium inEberbach besuchte. Dortmachte er 2009 seinAbitur und studierte danach an
der TUM erst Maschinenbau und dann Informatik. Inzwischen steht er kurz vor dem
Abschluß seines Masters.Wie sein Vater lernte auch er Klavier und Violine zu spielen.
Für einige Jahremusiziertenwir beide imOrchester derMusikschuleOdenwaldkreis. Er
spielte zusätzlich auch noch im Schulorchester seines Gymnasiums. Im Rahmen einer
Städtepartnerschaft vonEberbachmitEphrata inPennsylvania,USA, unternahmdieses
Orchester 2004 eine Flugreise dorthin, bei der wir ihn angesichts seines damaligen Al-
ters als Eltern tunlichst begleiteten.259 So ergab sich, daß ich für die Reisemeine Geige
einpackteundauchdiesesOrchester bei den inEphrata gegebenenKonzertenunterstütz-
te. UmdieGelegenheit dieser Reise auch fürmein erstes Hauptfach zu nutzen, hielt ich
während dieses Aufenthalts an der nicht weit entfernten University of Maryland einen
Vortrag, zu dem ich von dortigenKollegen eingeladen wurde, mit denen ich seit Jahren
einen freundschaftlich-kollegialenKontakt gepflegt hatte.
Wir hatten uns an unseremWohnort in Erbach-Günterfürst sehr gut eingelebt. Vor
allem hat dortmeine Frau eine Reihe enger Freundschaften geschlossen.Wie im letzten
Abschnitt erwähnt, war unser dortiges Haus für mich gleichwohl immer Zweitwohnsitz
geblieben.Deshalb begannenwir nachmeinerPensionierungmit demVersuch, dasHaus
wieder zu veräußern. Um es attraktiver zu machen, ließen wir es von außen mit einer
Isolierungverkleidenundmit einerSolarthermieanlageversehen.Wie immerarbeitete ich
wieder eigenhändig dabeimit. Es dauerte bis 2009, bis wir endlich einenKäufer fanden,
der es zu einem Preis erwarb, bei dem sich der Verlust an eingebrachtemKapital noch
einigermaßen inGrenzen hielt.
DieserVerkauf verlangteder ganzenFamilie nochmals für einhalbes Jahr eine äußerste
Anstrengung ab. Denn es galt nun, demWunsch desKäufers zu entsprechen und inner-
halb einesMonats aus- undnachLindenauumzuziehen.Unser dortigesHausmußte aber
gleichzeitig grundsaniert und baulich etwas erweitert werden, um unseren Ansprüchen
langfristig genügen zu können, was natürlich mehrere Monate in Anspruch nahm und
wozu vor demVerkauf die flüssigenMittel nicht gereicht hätten. Es handelte sich dabei
bereits umdas fünfte größereBauvorhabenmeinesLebens, bei dem ich trotzmeines fort-
geschrittenenAlterswieder eigenhändigmitwirkte.DieRenovierung ist dannaber so gut
gelungen,daß ichmirwünsche, hierniemehrausziehenzumüssen.Endlichhabe ichnach
einer wahrhaft langenOdyssee inmeiner 35tenWohnung die Jahrzehnte ersehnte Ruhe
gefunden, diemeine liebe Frau und ich seit nunmehr sieben Jahren hier genießen.
259FAWB8, S.39,52, sowieDVDalsBeilage imFAWB8.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Titel
- Reflexionen vor Reflexen
- Untertitel
- Memoiren eines Forschers
- Autor
- L. Wolfgang Bibel
- Verlag
- Cuviller Verlag Göttingen
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 464
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427