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• Welche Religionszugehörigkeiten haben die Kinder in dem Kindergarten?
• Welchen Platz nimmt Religion in den Kindergartengruppen ein?
• Wie kommt Religion im Kindergarten zum Ausdruck?
• Wie werden verschiedene Religionen thematisiert?
• In welchen Situationen sprechen Kinder von sich aus Religion an?
• Erzählen Sie bitte von einer Situation, in der die verschiedenen Religionen zu einer
Herausforderung wurden?
• Erzählen Sie bitte von einer Situation, in der die verschiedenen Religionen eine
Chance waren?
• Welche Feste werden im Kindergarten gefeiert?
• Wie werden Feste im Kindergarten gefeiert? Wer feiert alles mit/nicht mit?
• Welchen Raum haben Ausdrucksformen der Religionen im Kindergartenalltag
(z. B. Gebete, Lieder etc.)?
• Wann werden Gebete gesprochen?
• Welche Gebete werden gesprochen?
• Wie wird bei Ihnen im Kindergarten mit verschiedenen religiös bedingten Essge-
wohnheiten umgegangen?
1.2 Teilnehmende Beobachtung
Wie in ethnographischen Arbeiten üblich,532 werden die Beobachtungen in Feldno-
tizen festgehalten und ein regelmäßiges Forschungstagebuch geführt. Interaktions-
sequenzen werden wörtlich festgehalten. Für das Beobachtungsprotokoll wird das
Schema von Przyborski und Wohlrab-Sahr533 abgewandelt. Folgende Spalten sind
im Beobachtungsprotokoll vorhanden: Ort, Zeit, Beobachtungen, Kontextinforma-
tion, eigene Wahrnehmung/Reflexion und gegebenenfalls theoretische Reflexion. Die
Beobachtungen werden direkt im Feld notiert; wenn zeitlich möglich, werden auch
die anderen Informationen hinzugefügt, ansonsten werden diese zum nächstmöglichen
Zeitpunkt nachgetragen. Im Anschluss an den Tag im Kindergarten wird das Beob-
achtungsprotokoll mit noch fehlenden Informationen ergänzt und die Aufzeichnungen
werden digitalisiert.
Um die Teilnehmende Beobachtung nicht im Vorfeld einzuschränken, sondern
diese im Sinne einer explorativen Studie möglichst offen zu gestalten, dient die
zweigeteilte Forschungsfrage ohne Formulierung genauer Kriterien als Grundlage für
die Teilnehmende Beobachtung.534 Aufgrund vorangehender Literaturrecherche und
eigener Erfahrungen im Kindergarten hat die Forscherin bestimmte Erwartungen, wo
und wie religiöse Differenz zum Ausdruck kommen kann. Weil daher möglicherweise
auch das Beobachtungsverhalten beeinflusst wird, werden die Bereiche offengelegt, in
532 Przyborski, Aglaja/Wohlrab-Sahr, Monika (2014): Qualitative Sozialforschung, 49.
533 Vgl. ebd., 50.
534 Vgl. Flick, Uwe (2012): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung, 289.
Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Titel
- Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
- Untertitel
- Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Autor
- Helena Stockinger
- Verlag
- Waxmann Verlag GmbH
- Ort
- Münster
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-8648-5
- Abmessungen
- 16.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 280
- Kategorie
- Geisteswissenschaften
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 11
- Teil I: Theoretische Grundlagen und Begriffsklärungen 12
- 1. Praktisch-theologische Herangehensweise 12
- 2. Ausgangslage der Forschung 14
- 3. Das Recht der Kinder auf Differenz 16
- 4. Chancen und Herausforderungen der Religionspädagogik 17
- 5. Religiöse Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen 18
- 6. Begriffliche Klärungen 20
- Teil II: Forschungsstand 41
- 1. Forschungsergebnisse zum Umgang mit religiöser Differenz 41
- 1.1 Ausgewählte Studien mit Kindern im Grundschulalter 42
- 1.2 Empirische Studien mit Kindern in der Elementarpädagogik 46
- 1.2.1 Eva Hoffmann: Interreligiöses Lernen im Kindergarten? 46
- 1.2.2 Friedrich Schweitzer, Albert Biesinger, Anke Edelbrock: Tübinger Projekte 48
- 1.2.3 David Elkind: Erforschung der Glaubensentwicklung 52
- 1.2.4 Ina ter Avest: Erfahrungen im Umgang mit dem Anderen 53
- 1.2.5 Daniel Bar-Tal: Konzept eines „Arabers“ in Israel 54
- 1.2.6 Paul Connolly et al.: Einstellung gegenüber Gruppen in Nordirland 55
- 1.3 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 58
- 2. Forschungsfrage 60
- 3. Anliegen der Studie 60
- 4. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse 62
- 5. Möglichkeiten und Grenzen der Kindheitsforschung 67
- Teil III: Methodologische Zugänge der Studie 81
- 1. Qualitativ-empirische Forschung 81
- 2. Ethnographischer Zugang 89
- 3. Grounded Theory 90
- 4. Thematisches Kodieren nach Uwe Flick 94
- 5. Begründung der Forschungszugänge 96
- 6. Überblick über die angewendeten Methoden 98
- Teil IV: Untersuchungsdesign und durchführung 108
- 1. Angewendete Methoden bei der Untersuchung 108
- 2. Auswahl der Kindergärten 114
- 3. Untersuchungsdurchführung 117
- 4. Reflexion der Untersuchungsdurchführung 121
- Teil V: Auswertung 124
- 1. Hinweise zur Auswertung in der vorliegenden Studie 124
- 2. Darstellung der Kindergärten 125
- 3. Kurze Fallbeschreibungen 133
- 4. Datenauswertung 149
- Teil VI: Diskussion 183
- 1. Der Kindergarten als Organisation 183
- 2. Plädoyer: Entwicklung einer Kultur der Anerkennung religiöser Differenz 194
- 3. Rückblick – Ausblick 244
- Literatur 247
- Tabellen und Abbildungsverzeichnis 276
- Anhang 277
- Abstract 279