Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (XXVI. Gesetzgebungsperiode)


Diese Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (XXVI. Gesetzgebungsperiode) listet alle Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat in der XXVI. Gesetzgebungsperiode auf. Die Gesetzgebungsperiode begann mit der konstituierenden Sitzung des Nationalrats am 9. November 2017. Nach der Nationalratswahl vom 15. Oktober 2017 entfielen von den 183 Mandaten 62 auf die Österreichische Volkspartei (ÖVP), 52 auf die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ), 51 auf die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und 10 auf die NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum.
Erstmals als gewählte Partei vertreten ist die Liste Peter Pilz mit acht Abgeordneten, eine Abspaltung der Partei Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE). Diese verfehlten wegen der Vier-Prozent-Hürde den Einzug ins Parlament.
Die konstituierende Sitzung der nachfolgenden XXVII. Gesetzgebungsperiode war am 23. Oktober 2019.[1]
Statistik
Der Frauenanteil im österreichischen Parlament stieg von zuletzt 31 Prozent auf 34 Prozent (Von 57 Abgeordnete auf 63). Der Männeranteil sank von 69 auf 66 Prozent (Von 126 Abgeordnete auf 120). Den höchsten Frauenanteil hat mit 50 Prozent die Liste Pilz, gefolgt von der SPÖ mit 46 Prozent. Die NEOS haben einen Frauenanteil von 40 Prozent, und bei der ÖVP sind 32 Prozent der Nationalratsabgeordneten weiblich, bei der FPÖ 22 Prozent.[2]
Der Altersdurchschnitt der Mandatare ist um ca. fünf Jahre gesunken und liegt nun bei 47 Jahre und fünf Monate. Zuvor lag er bei 52 Jahre und drei Monate. Sollte die Zusammensetzung des Nationalrates die nächsten fünf Jahre so bleiben, wäre der Altersdurchschnitt am Ende der Legislaturperiode in etwa gleich hoch wie zuletzt.[2] Auffallend ist, dass jede Fraktion zumindest einen Abgeordneten unter 30 Jahren stellt. Die meisten Mandatare unter 35 Jahren stellt die ÖVP.[2] Karlheinz Kopf (ÖVP) ist der dienstälteste Parlamentarier.[3] Die an Lebensjahren älteste Abgeordnete ist Irmgard Griss von den NEOS (geb. 1946), die jüngste Claudia Plakolm von der ÖVP (geb. 1994). Für 79 der 183 Mandatare ist es die erste Periode im Nationalrat.[2] Sechs Abgeordnete schafften nach längerer Pause den Wiedereinzug in den Nationalrat, fünf Mandatare wechselten vom Bundesrat in den Nationalrat.[4]
Auf ihrem Mandate verzichteten unter anderem Hans Peter Doskozil (Nachrückerin Klaudia Friedl), Veronika Matiasek, Beate Meinl-Reisinger (Nachrückerin Stephanie Krisper), Norbert Nemeth (Nachrückerin Jessi Lintl), Peter Pilz (Nachrückerin Martha Bißmann) und Hans Jörg Schelling (Nachrückerin Michaela Steinacker). Der FPÖ-Politiker Johann Gudenus verzichtete ursprünglich auf sein Mandat,[5] rückte jedoch am 20. Dezember 2017 nach und wurde zum geschäftsführenden Klubobmann seiner Fraktion bestellt.
Präsidium
Die Wahl der drei Nationalratspräsidenten erfolgte unmittelbar nach der Konstituierung und Angelobung der Abgeordneten in der ersten Sitzung am 9. November 2017. Traditionsgemäß besetzt die stärkste Fraktion die Position des Präsidenten, die zweit- und drittstärkste jeweils die des Zweiten und Dritten NR-Präsidenten. Als Nationalratspräsidentin kandidierte Elisabeth Köstinger (ÖVP). Da zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht klar war, ob Köstinger längerfristig in diesem Amt verbleiben, oder im Zuge der Regierungsbildung ein Ministeramt übernehmen würde, wurde ihre Kandidatur unter anderem von den NEOS als „Geringschätzung“ des Parlaments bezeichnet.[6] In der konstituierenden Sitzung kündigten sie an, den vorherigen Zweiten Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf (ÖVP) zu wählen (Stimmen sind auch dann gültig, wenn sie auf wählbare Personen lauten, die nicht Wahlvorschlag sind). Köstinger wurde mit 117 von 175 gültigen Stimmen (66,9 Prozent) zur Präsidentin gewählt. 56 Stimmen entfielen auf Kopf, zwei weitere auf andere Namen. Zur Zweiten Präsidentin wurde Doris Bures (SPÖ), in der vorhergehenden Gesetzgebungsperiode noch Präsidentin, gewählt. Auf sie entfielen 115 von 174 gültigen Stimmen (66,1 Prozent). Zum Dritten Präsidenten wählte der Nationalrat Norbert Hofer (FPÖ), der dieses Amt schon zuvor innehatte. Auf ihn entfielen mit 132 von 158 die meisten gültigen Stimmen (83,5 Prozent).
Durch die Ernennung von Köstinger und Hofer zu Bundesministern der Regierung Kurz I am 18. Dezember 2017 mussten die Ämter des Präsidenten und des Dritten Präsidenten wieder neu besetzt werden. Die Wahl erfolgte am 20. Dezember 2017, zum Nationalratspräsidenten wurde der vormalige Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit 106 von 173 gültigen Stimmen (61,3 Prozent) gewählt. Auf Karlheinz Kopf entfielen 65 Stimmen, weitere zwei auf andere Namen. Mit 102 von 142 gültigen Stimmen (71,8 Prozent) wurde Anneliese Kitzmüller (FPÖ) zur Dritten Präsidentin gewählt.[7]
Abgeordnete
Weblinks
- Abgeordnete zum Nationalrat der XXVI. Gesetzgebungsperiode auf den Seiten des österreichischen Parlaments.
Einzelnachweise
- ↑ Präsidiale legt Termin für konstituierende Sitzung des neu gewählten Nationalrats für 23. Oktober fest. Abgerufen am 27. Juni 2019.
- 1 2 3 4 Sebastian Kienzl: Geschlecht, Ausbildung, Alter: Wie sich der Nationalrat verändert hat. In: derstandard.at. 13. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ Kurier (Wien): Neuer Nationalrat wird jünger und weiblicher, 22. Oktober 2017
- ↑ Kurier: Der neue Nationalrat startet mit 86 Neulingen. Artikel vom 8. November 2017, abgerufen am 13. November 2017.
- ↑ Gudenus nimmt Nationalratsmandat nicht an orf.at, 17. Oktober 2017, abgerufen 18. Oktober 2017.
- ↑ "Geringschätzung": Neos kritisieren Köstinger-Ernennung. In: nachrichten.at. 7. November 2017, abgerufen am 9. November 2017.
- ↑ Sobotka mit nur 61,3 Prozent zum Nationalratspräsidenten gewählt. In: diepresse.com. 20. Dezember 2017, abgerufen am 20. Dezember 2017.
- ↑ Kleine Zeitung: Nach Amon-Abgang: Südsteirische Öko-Beraterin folgt Amon in den Nationalrat. Artikel vom 14. Mai 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
- 1 2 diepresse.com: Drei Ex-ÖVP-Minister wieder im Nationalrat. Artikel vom 29. Mai 2019, abgerufen am 6. Juni 2019.
- 1 2 3 4 Fünf Nationalratsabgeordnete der ÖVP angelobt. OTS-Meldung vom 12. Juni 2019, abgerufen am 12. Juni 2019.
- ↑ Vorarlberger Nachrichten: Drei Abgeordnete verabschieden sich ins EU-Parlament. Artikel vom 14. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
- 1 2 NÖN: Königsberger-Ludwig wird SPÖ-Landesrätin. Artikel vom 12. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
- ↑ Roman Haider zieht nun doch als Abgeordneter ins EU-Parlament ein. Abgerufen am 22. Juni 2019.
- 1 2 Kurier: Christian Ries (FPÖ) muss Platz im Nationalrat wieder räumen. Artikel vom 24. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.
- 1 2 3 FPÖ: Norbert Hofer neuer Klubobmann, Herbert Kickl geschäftsführender Klubobmann. OTS-Meldung vom 27. Mai 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
- ↑ NÖN: Ibiza-Gate: Kainz muss gehen. Artikel vom 24. Mai 2019, abgerufen am 25. Mai 2019.
- 1 2 NÖN: Alois Kainz wieder im Nationalrat. Artikel vom 14. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
- 1 2 Nationalrat verabschiedet Strolz und Katzian. In: DiePresse.com. 24. September 2018, abgerufen am 27. September 2018.
- 1 2 Kleine Zeitung: Politik intern: Nationalratsmandat von Krenn geht an Schmidhofer. Artikel vom 5. April 2019, abgerufen am 20. April 2019.
- 1 2 Walter Hämmerle, Brigitte Pechar: Beginn einer Reise mit kleinem Gepäck. In: Wiener Zeitung. 26. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
- ↑ Andreas Schieder verabschiedet sich vom Nationalrat und beschwört den „Austrian spirit“. OTS-Meldung vom 13. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
- ↑ Salzburger Nachrichten: Der Landtag zwischen Hoffen und Bangen. Artikel vom 25. April 2018, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ derStandard.at: FPÖ-Kandidat Rebhandl vorerst nicht im Salzburger Landtag. Artikel vom 25. April 2018, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten: "Ich hoffe, dass sich eine Koalition mit den Neos und den Grünen ausgeht". Artikel vom 4. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
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